Meine Mutter ist ein Messie. (Angehörige)

Dani, Sonntag, 01.06.2003, 21:59 (vor 7635 Tagen)

Hallo,

ich war etwas länger hier nicht in diesem Forum, aber ich bin sehr froh, dass ich nicht die Einzige bin mit dem Problem eines vermüllten Angehörigen.( So schlimm sich das anhört, aber ich bin nicht allein!! Das ist mir ein kleiner Trost)). Vielleicht liest ja jemand meinen Beitrag
Bei mir ist es meine Mum. Und heute ist wieder ein Tag, wo ich mich frage, wann dieses endlose Gefühl von Scham, Schuld und Hilflosigkeit endlich aufhört. Und nicht nur meine vollkommen irren Gefühle, sondern auch die Gesamtsituation an sich. Wann lernt diese Frau endlich 1. an sich zu denken, 2. ihre Aufmerksamkeit den wichtigen Dingen zu widmen und 3. lernen Chaos sowohl in ihrem Kopf als auch in Ihrem Haus zu beseitigen.
Wie hilft man jemandem, der nicht zugeben kann ein Problem zu haben? Verrecken lassen, wie einen Säufer oder Junkie? Kann ich nicht, zumindestens nicht, mich mit dem Gedanken abfinden!
Manchmal wünschte ich mir, alles würde so einfach laufen, wie in diesen Talkshows. Man sagt nur das Richtige und dann ist alles gut und der Betroffene ändert sich. Aber das ganz schön blöd von mir das zu denken. So viel hab ich schon gelernt von dieser Krankheit.
Ich hab alle Möglichkeiten schon durch. Helfen beim Aufräumen, Drohen von Zwangsräumung, schreien, weinen, Funkstille und vor allen Dingen schämen. Im Moment bin ich bei Verdrängen und warten auf den grossen Knall.Und der kommt bestimmt. Den Nachbarn meiner Eltern kann ich nicht mal mehr in die Augen sehen und Versagen (z.Bsp: beim Job) kann ich nicht gut vertragen. Denn versagt hab ich schon auf ganzer Linie bei meinen Eltern. Heute ist einer meiner schlechteren Tage, wie man vielleicht merkt.
Ich glaube, dass meine Mum und alle, die mit ihr in einem Haushalt wohnen ein Extremfall sind.
An meinen besseren Tagen hab ich nicht die Traute dahin zu gehen und mir das Elend anzusehen. Ich habe absolut die Panik davor, was ich mich erwartet. Besonders weil ich mein Elternhaus seit 2 Jahren nicht mehr gesehen hab. Welcher Ekel wird mich wohl übermannen? Was bin ich nur für eine Tochter, für ein Mensch meine Familie so hängen zu lassen? Und ich schäm mich schon wieder!!!
Es tröstet mich nicht, zu denken, warum können mein Vater und meine Geschwister nichts ausrichten, die ja noch im selben Haushalt wohnen. Deren Leidensdruck ist garantiert genauso gross, wie meiner. Und ich wohne nicht mehr da. Und der "Machteinfluss" meiner Mutter ist fatal gross. Mir geht´s echt scheisse im Moment. Und ich kann das nicht mal annähernd beschreiben, was mir im Kopf rumgeht. Aber Schuld, Scham,Hilflosigkeit und das Gefühl versagt zu haben sind übermächtig gross bei mir im Moment.

Egal, danke fürs Lesen!


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