Re: Meine Tochter ist ein Messie (Angehörige)

demia, Montag, 20.12.2004, 00:10 (vor 7077 Tagen) @ Ch .Eppelein

Hallo
wie Paladin schon erwähnt hat, ist es in dem Alter nicht einfach "mit Gewissheit" festzustellen, ob sie tatsächlich ein Messie ist. (Kann man das eigentlich ab irgendeinem Alter?)

Ein Messie unterscheidet sich aber durch den Chaoten durch den Leidensdruck. Hat sie den? Fühlt sie sich selbst unwohl? Wenn es ihr damit gut geht, wird egal was du tust, nicht funktionieren. Das ist ja vermutlich bei dir auch nicht anders - wenn du mit dem, was du so tust zufrieden und glücklich bist, wirst du dein Verhalten nicht ändern, nur weil jemand anderer das will.

Falls der Leidensdruck da ist, dann stellen sich weitere Fragen: wie geht ihr in der Familie mit diesen Themen um? Wie lebt ihr das vor? Ist alles was mit Aufräumen und Sauberkeit zu tun hat eine endlose Plagerei, die nie endet oder ein natürlicher Teil des Lebens, der dazugehört?
Wie sind die Erwartungen an sie? So dumm es vielleicht in deinen Ohren klingt: wenn man ihr sagt: Räum dein Zimmer auf - weiß sie, wie sie das tut? in kleinen Schritten, sich nicht übernehmen, nicht mehr vornehmen, als man schaffen kann - etc?

"Bis vor 2 Jahren war meistens ich diejenige die immerwieder gebohrt hatte( Jetzt fang doch endlich mal an , mach doch endlich mal fertig !)."

Wenn sie wirklich ein Messie ist, sind so allgemeine Sätze sehr fruchtlos. Klare kleine Ziele. Dieses Regalbrett, dieses Stück vom Fußboden
Also MEIN ideales Vorgehen schaut ungefähr so aus (ist bitte nicht allgemein gültig, soll nur Denk-Anstoß sein):

-) Eigenen Standpunkt klären: was wird von ihr erwartet? wo liegen in meinen Augen die Probleme? Was für Ziele gibt es kurzfristig/mittel/langfristig? Was "muss" sein, um ein halbwegs reibungsloses Miteinander zu gewährleisten? Bis wohin darf sie ihr Chaos haben
-) Gespräch mit ihr: sie als gleichwertigen Menschen annehmen, ihr klarmachen, wenn sie sich wohlfühlt ist das in gewissen Grenzen ok ("Haustiere" züchten ist nicht innerhalb der Grenzen etc), klären, wo ihre Wohlfühlgrenze liegt, Hilfe anbieten.
-) Routinen etablieren, kleine Zwischenziele erreichen, nicht mehr fordern, als vereinbart.

Ich wünsche euch alles Gute
demia


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