Re: Ich ersticke im Müll meines Sohnes (Angehörige)

Anna, Dienstag, 23.08.2005, 21:47 (vor 6826 Tagen) @ Jana

Hallo Ihr Lieben !

Erst einmal recht herzlichen Dank für Eure Antworten. Es hat mir sehr viel Mut gemacht und ich hab einen Weg gefunden nicht mehr so hoffnungslos zu sein und sehe den "Schimmer am Horizont" *freu

@Jana:
Ja Du hast Recht. Ich habe alles zu gefühlsbetont gesehen und werde es nun pragmatischer angehen.
Ich dachte immer, dies ist seit Jahren der einzige Streitpunkt, den wir haben... also warum stellt er ihn nicht ab?! Bin ich ihm so egal? Er sieht doch, wie sehr ich darunterleide! Es ist doch nicht schwer auf zu räumen!

Das war mein Fehler, und das habe ich heute gelernt. Er möchte aufräumen. Er nimmt es sich immer vor, aber er KANN es nicht.
Somit fällt es mir schon sehr viel leichter sachlicher an dieses Thema zu gehen, weil ich weiß, das er es nicht tut um mich zu verletzten, denn er ist genauso hilflos wie ich.... Danke für Dein Posting Jana

@almut:
Ja Du hast Recht, , ich habe zuviel Rücksicht genommen, weil ich seine Motivation nicht verstand.
An den sozialpädagogischen Dienst werden wir uns wenden, aber vorher muß ER sich eingestehen, das er ein Problem hat.... vielen Dank für Deine Anregung

@m:
Das mit der Putzfrau hielt ich zuerst für kompletten Blödsinn, denn ich würde mich ja zu Tode schämen, wenn eine fremde Frau diesen Ekel beseitigen sollte. Nachdem ich mich aber weiter informiert habe, hast Du Recht.
Der eine kann nicht tapezieren und holt sich einen Maler, also warum soll jemand, der nicht sauber machen kann, nicht eine Putzfrau einstellen. .. vielen dank für Dein Schreiben.

Ich möchte Euch noch kurz schildern, was ich gemacht habe.
Nachdem ich mich durch sämtliche Informationen hier durchgelesen hatte, habe ich beim Gesundheitsamt angerufen und bekam zwei Telefonnummern.
Eine von einer Selbsthilfegruppe, die aus Betroffenen und Angehörigen besteht. Zu der werde ich erst einmal alleine gehen,denn mein Sohn weiß ja noch nichts von meinen Aktivitäten.(Vielleicht kommt er ja später mit)
Die andere Telefonnummer war ein Beratungsdienst. Ich habe sehr lange mit dem Mann dort telefoniert und in dem Gespräch spiegelten sich Eure Antworten wieder.
1.) Emotionen rauß und die Sache praktisch angehen.
2.) Werde ich, wenn morgen die drei Wochen rum sind, in denen er ja aufräumen wollte mit ihm sprechen. Ohne Schuldzuweisung, nur klare Feststellungen.
Du wolltest aufräumen, aber Du schaffst es nicht! Das ist eine Tatsache! Und ER muß einsehen, das er es wirklich nicht kann!Sollte er immer noch behaupten, er könne ja aufräumen, werde ich mit ihm einen neuen Termin ausmachen, meinetwegen noch zwei Wochen. .. Mir wurde gesagt, das sei wichtig, damit er einsieht, das ER es wirklich NICHT kann.
3.) Werden wir dann , sobald ER es sich eingesteht, den Physiotherapeuten einschalten. OK, bis man da dran kommt, dauert es ein halbes Jahr, weil die so überlaufen sind. Aber ich kann ihm dann mit kleinen Aufgaben helfen... z.B. erst mal nur einen Weg bis zum Bett frei machen u.s.w.

Ich bin wieder so voll Mut und danke Euch!
Drückt mir die Daumen.
Liebe Grüße
Anna


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