Re: Vermute, dass mein Freund Messi ist... (Angehörige)

Gabi, Freitag, 18.01.2008, 15:23 (vor 5948 Tagen) @ anywhere

Hallo, mich würde mal interessieren, was hier weiter passiert ist? Die Situation ist ja ganz ähnlich zu meiner. Auch ich darf seit 7 Monaten nicht auf Besuch kommen. Ich weiss nicht wie er wohnt. Er geht bei mir ein und aus und ist in meinem Leben willkommen. Unser gemeinsames Leben spielt sich quasi innerhalb meines Lebens ab. Ich bin nahe daran, auszuflippen! Ich habe gestern endlich eine Grenze gezogen. Ihn nach Hause geschickt. Er ging ohne Widerspruch. Wie immer. Heute hilft er wieder in der Gemeinde und macht den Hampelmann für andere Leute. Wie immer.
Kann man helfen???? ICh glaube nicht. Es prallt alles ab. Man macht sich kaputt.



Hallo!
Brauche ganz dringend Rat. Ich bin mit meinem Freund seit 7 Monaten zusammen. Wir sind sehr glücklich und auch sehr sicher darin, dass wir unser restliches Leben zusammen verbringen möchten.
Als ich ihn kennenlernte, sagte er mir, dass er seit ca 1 Jahr auf Suche nach einem Eigenheim ist. Da er beruflich sehr gebunden ist, half ich ihm bei der Suche. Es ging mir in erster Linie nicht darum, mit ihm zusammen zu ziehen, sondern ich sah in seiner Suche eine gewisse Ernsthaftigkeit. Er sagte dann, bevor er alleine in einem Haus wohnt, könnte ich ja auch mit einziehen, was mich natürlich freute. Ungefähr 20 Objekte zeigte ich ihm, doch keines war passend. Unter diesen Objekten war dann ein Haus, welches perfekt war. Er wollte ein Haus, das relativ neu, günstig, und bezugsfertig ist. All das brachte das Haus mit sich, doch dann kam der Hammer: Es war ihm zu teuer! Obwohl es noch 3000€ unter seinem Preislimit lag. Enttäuscht und verarscht gefühlt hab ich dann alle Exposes weggeheftet und bis jetzt nicht mehr herausgeholt.
Da das mit dem Hauskauf in nächster Zeit nichts wird, machte ich ihm den Vorschlag, dass wir doch zusammen in eine Mietwohnung ziehen können. Er bezahlt für seine Wohnung viel zu viel, daher liegt es doch nahe, dass wir uns etwas gemeinsam suchen, dass schöner und günstiger ist. Doch auch hier blockt er ab.
Seit wir zusammen sind, ist er ständig bei mir. Ich finde aber die Situation nicht ganz optimal, da ich noch zu Hause wohne. Wir sind also so gut wie nie allein.
Theoretisch könnten wir ja zu ihm nach Hause, doch er lässt niemanden herein. Zu Beginn dachte ich, es läge an mir, doch dann hab ich erfahren, dass er seit 6 Jahren niemanden in seine Wohnung lässt, was mich schon sehr stutzig macht. Wenn ich ihm vorschlage, dass er mir mal seine Wohnung zeigt, blockt er ab und lenkt vom Thema ab. Gehe ich wieder auf das Thema ein, spricht er gar nicht mehr.
Er ist zudem seit 6 Jahren mit seiner Exfreundin auseinander. Er hat in der ganzen Zeit hinter ihr hinterher getrauert, ich bin die erste Freundin seit 6 Jahren. In der Zeit hat er emotional schlimmes durchgemacht. Er hat sich mit Alkohol fast tot "gesoffen", hat mehrere Suizidversuche hinter sich, war depressiv, hat sich jeden Abend in den Schlaf geweint und hatte jede Nacht Alpträume.
Er hat sich nie professionelle Hilfe genommen, hat sich nur an Gott (er ist sehr gläubig) gewandt.
Er sagt, dass das alles zu Ende ist, seit wir zusammen sind. Die Beziehung ist sehr schön. Wir sind sehr glücklich und verstehen uns sehr, sehr gut. Doch es zerrt an mir, dass er mir seine Wohnung nicht zeigt! Ich möchte wissen, wie er sich eingerichtet hat, wie er lebt, wer er ist. Selbst als ich ihm den Vorschlag machte, mir zu sagen, wie er sich eingerichtet hat, gab er nur widerwillig Antwort.
Ich mache mir große Sorgen. Denn ich spüre, dass die Situation auch ihn belastet. Gerne würde ich ihm die Last nehmen.
Dass es mit dem Hauskauf nicht geklappt hat und dass er abblockt, wenn ich ihm den Vorschlag mache, mit mir zusammen zu ziehen, hängt meiner Meinung nach mit seiner Wohnsituation zusammen.
Die Vermutung, dass er an dem Messi- Syndom leidet hab ich seit einigen Wochen: Wir haben über Ostern ein paar Tage an der See, in einer Ferienwohnung verbracht. Dort habe ich ein paar Lebensmittel für das Frühstück besorgt. Als wir wieder zu Hause waren, machte ich ihm den Vorschlag, dass er die Lebensmittel mitnehmen soll, da ich alles habe. Ein paar Wochen später kam ich zufälllig an seinen Kofferraum und da sah ich noch alle Lebensmittel so, wie ich sie eingeladen hatte. Immer wieder sagte ich ihm, er solle endlich die Lebensmittel wegwerfen, doch er tat es nicht. Erst als er vor 14 Tagen das Auto seinen Eltern leihte, packte er sie in einen blauen Sack. Allerdings hat er auch diesen noch nicht weggeworfen, sondern bei seinen Eltern "gelagert".
Auf mehreren Internetseiten bezüglich des Messi-Syndoms hab ich mir Rat gesucht. Doch dort steht für Angehörige nichts anderes, als dass man nicht tun soll, dass der Betroffene den ersten Schritt gehen muss. Wenn ich aber diesen Rat beherzige, dann wird sich die Katze in den Schwanz beißen. Er wird den ersten Schritt nicht wagen, dass weiß ich. Doch ist dies keine Situation, die unsere Beziehung auf Dauer aushalten wird. Ich brauche dringend Rat, ich weiß nicht wie ich ihm helfen kann. Oder ob ich ihm überhaupt helfen kann. Leider hält er nichts von professioneller Hilfe.
Nun ist es nur eine Vermutung, ob er an dem Messi- Syndrom leidet. Es kann auch etwas ganz anderes sein. Doch er läßt mich diesbezüglich nicht an sich heran. Ich möchte jetzt wissen, was ich tun kann!


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