Re: Angst vor dem was wir getan haben (Angehörige)

Christoph, Dienstag, 17.06.2008, 17:14 (vor 5815 Tagen) @ sigrun

Sehr geehrte Angehörige!
Wir sind eine TV-Produktionsfirma aus Köln und suchen Mitwirkende für ein neues, seriöses Aufräum-Format. Ein Team bestehend aus einem ausgebildeten Coach und einer psychologischen Beraterin sollen helfen, das Leben zwischen Stapeln und Kisten ein für allemal zu beenden. Nicht durch überfallartiges Ausmisten sondern gemeinsames Erarbeiten einer Strategie. Interesse? Dann melden Sie sich unter aufraeumen@netcologne.de

Hallo,
ich bin heute zum ersten Mal hier. Mein Vater hat im Lauf seines Lebens das ganze Haus bis auf Badezimmer und Wohnzimmer vollgestellt. Ich habe noch eine Schwester. Unsere Eltern waren immer für uns da, wenn wir Hilfe brauchten und ich hatte auch den Eindruck, daß es ihnen an Zeit fehlte all diese Dinge zu entsorgen - obwohl es schon immer etwas merkwürdig war, daß mein Vater alles spülte (Verpackungen etc) und dann fein säuberlich stapelte um es aufzuheben.
Ende März waren meine Eltern für eine Woche im Urlaub um Freunde zu besuchen. (ca. 600 km entfernt) Dort hatte meine Mutter einen Schlaganfall. Sie kam ins Krankenhaus und konnte auch danach noch nicht nach Hause transportiert werden, sodaß sie dort auch die Anschlußheilbehandlung machte. Mein Vater ist die ganze Zeit bei ihr.
Nun hatten meine Schwester und ich den Auftrag das Schlafzimmer der Eltern freizuräumen. (Es war durch 2 Wohnungsauflösungen so vollgestellt, daß meine Eltern im Schlafzimmer im ersten Stock schliefen)
Wir haben das Schlafzimmer freigeräumt - vieles weggeschmissen. An den Wänden waren Stockflecken. Da haben wir uns entschlossen das alte Schlafzimmer total zu entsorgen, zu renovieren und ein neues Schlafzimmer zu kaufen.
Außerdem ist in der Wohnung nur ein kleines Bad, mit einer ganz schalen Türe. Neben dem Bad befindet sich ein Abstellraum - den haben wir auch freigeräumt um das Bad behindertengerecht vergrößern zu können.
In unserem Eifer haben wir dann noch den Keller geleert und in der oberen Wohnung zwei Zimmer leergeräumt, die mit Sperrmüll vollstanden.
Jetzt wo alles so weit erledigt ist und meine Eltern bald nach Hause kommen, ist uns klar geworden, daß diese Sammelleidenschaft von unserem Vater nicht normal ist, bzw. daß das eine Art Krankheit sein muß. Nun hab ich erstmals im Internet darüber nachgelesen und was ich dort fand hat mich sehr erschreckt. Da ich nun verstehe, was wir mit dem Entsorgen unserem Vater angetan haben!
Ich habe Angst was passiert wenn er nach Hause kommt. Gestern wollte ich ihn darauf vorbereiten, daß ein neues Schlafzimmer da ist....ich habe gesagt wir hätten uns überlegt Ihnen ein neues Schlafzimmer zukommen zu lassen! Daraufhin sagte er nur Oh Gott, oh Gott..und machte sein Handy ganz aus!


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