Gibt es wirklich gute Bücher, die einem Messie die Einsicht bringen? (Angehörige)

Lucy, Sonntag, 24.08.2008, 21:19 (vor 5747 Tagen)

Hallo zusammen,
kann jemand ein gutes Buch empfehlen, das einen Messie "zur Vernunft" bringen kann? Bei amazon bin ich auf Bücher von Sandra Felton und Thomas Ritter gestoßen. Habe mir überlegt, ein Buch meiner Schwester zu schenken, da sie die einzige in meiner "Messie-Familie" ist, die momentan die Anzeichen zeigt, etwas ändern zu wollen. Das heißt, sie würde das Buch auch ganz sicher lesen und mir nicht beleidigt sein, wenn ich ihr sowas schenke.

Nur bringen solche Bücher überhaupt irgendetwas? Ich stelle mir da die Tipps vor mit den drei Kisten (Aufheben, Wegwerfen usw.), die bei meiner Schwester garantiert nichts nutzen würden, weil sie sich aus sehr emotionalen Gründen von gar nichts trennen kann.

Zu meiner Situation (da ich neu im Forum hier bin): eine Oma war ein Messie, ihre Kinder (darunter mein Vater) sind heute auch allesamt Messies. Mein Opa (Vater meiner Mutter) ist auch ein Messie und zwar einer der extremeren Fälle (schreckt vor keiner Art von Müll zurück und fährt regelmäßig die Container in der Umgebung ab). Meine Mutter ist eigentlich sehr ordentlich aber durch all die Jahre des Zusammenlebens mit meinem Vater hat sie glaub ich irgendwann aufgegeben und vielleicht als Selbstschutz selbst eine Sammelleidenschaft (Bücher) entwickelt.
Meine Schwester und ich haben früher immer gegen das Chaos angekämpft (auch in unseren Zimmern, mir fiel es auch immer schwer, Ordnung zu halten). Ich bin vor ein paar Jahren ausgezogen, wohne nun mit meinem Freund zusammen und unsere Wohnung ist eigentlich immer mehr oder weniger aufgeräumt. Ich habe heute auch absolut keine Probleme mehr, etwas wegzuwerfen. Leider habe auch ich noch Probleme, mich zeitlich zu organisieren und nicht in Details zu verzetteln. Aber das bezieht sich jetzt mehr auf andere Aufgaben, nicht mehr auf das Aufräumen und Saubermachen.
Meine Schwester hingegen wohnt noch bei meinen Eltern und ihr Zimmer versinkt im Chaos. Sie kann sich wie mein Vater von gar nichts trennen, z.B. drei Kisten voller gesammelter Kaugummi-Papiere (weil es vor 10 Jahren mal angesagt war, sich so eine Schlange aus diesen Papieren zu basteln).Ich glaube dieses Beispiel ist recht bezeichnend. Wenn ich versuche ihr zuzureden, dass sie das wirklich nicht mehr braucht, schwankt sie zwischen "Ja, ich weiß. Aber das sind alles Erinnerungen" und Aggressivität, wenn ich zu ungeduldig werde.

Ich muss mich sehr oft zurückhalten mit meinen Aktionen (das kennt wahrscheinlich jeder hier) aber seit den letzten Tagen, in denen ich hier ein paar Beiträge gelesen hab, ist mir klar geworden, dass das nur verschwendete Energie ist, etwas heimlich wegzuwerfen. Die räumliche "Lücke" würde sofort wieder gefüllt werden.

Sorry, mein Beitrag ist recht lang geworden und hatte am Schluss nichts mehr mit der Ausgangsfrage zu tun.
Würde mich über Antworten sehr freuen.
LG!


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