Erfahrungen mit Ausräumung ohne Zustimmung? (Angehörige)

Rebekka, Montag, 23.03.2009, 16:21 (vor 5536 Tagen)

Hallo,

mein Vater (73) ist seit geraumer Zeit Messie und sammelt vornehmlich Zeitungen (und anderen Papierkram), Gefäße und Abfall (den er nochmals sortiert, Verpackungen werden gereinigt)im Keller, eine Ausbreitung auf andere Wohnbereiche konnte meine Mutter bisher mehr oder weniger erfolgreich verhindern. Meine Eltern Leben zusammen in einem großen Haus, dennoch hat sich die Situation in den vergangenen Monaten derart zugespitzt, dass mein Vater, der im Keller lebt und auch schläft, mittlerweile sein Bett und seinen Kleiderschrank nur noch sehr eingeschränkt erreicht.
Mein Bruder (22) und ich (27) studieren und wohnen in anderen Städten. Die momentane Situation ist im Grunde genommen unerträglich, unzählige Versuche in den letzten knapp 10 Jahren, ihn mit Gesprächen (, die regelmäßig eskalieren) zur Einsicht zu bewegen oder ihn einer psychologischen Behandlung zuzuführen, schlugen fehl. Natürlich ist die Veränderung seines Charakters fast belastender als der Müll, der den Keller unzugänglich macht, geworden (Betroffene werden wissen, was ich meine).
Nun keimt in uns der Plan, den Keller in seiner Abwesenheit und ohne seine Zustimmung auszuräumen und nicht wegwerfen, sondern einen Lagerraum mieten und die Sachen aushäusig unterbringen.

Ich kenne mich mittlerweile sehr gut mit allen Facetten des Messie-Syndrom aus und mir ist sehr wohl bewusst, dass generell (verständlicherweise und vermutlich auch zu Recht) von derartigen Aktionen abgeraten wird. Dennoch sehen wir als seine Familie im Moment keine andere Lösung und möchten das Unterfangen während einer seiner nächsten Reisen wagen.
Allerdings kann ich seine Reaktion darauf nicht hundertprozentig einschätzen.
Er wird einen Wutausbruch bekommen und vermutlich flüchten, möglicherweise für mehrere Wochen. Doch wie geht es dann weiter?

Hat jemand Erfahrung mit diesem Vorgehen und vor allem mit der (langfristigen) Reaktion des Betroffenen?

Für Antworten und vielleicht auch Ratschlägen bei der Vorgehensweise wäre ich sehr dankbar.

Rebekka


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