...aber klar tut sich was - und zwar sofort! Schluss mit den Märchen! ((M)Essies)

krimhild, Donnerstag, 16.12.2004, 11:04 (vor 7081 Tagen) @ Helga-Maria

Es scheint, als habe jemand diesen Quatsch mit den 30 oder 40 Min. erfunden, damit alle, die nicht soviel Zeit aufbringen können (wollen?), ihre untrainierten Körper einfach auf der Couch liegen lassen dürfen [image], denn: "Unter 40 Min. tut sich ja eh´nix!"

Großer Käse, denn jede Bewegung erhöht den Kalorienverbrauch. Was stimmt, ist nur, dass erst nach einiger Zeit (leider bei vielen erst erheblich später als nach 30 Min., sorry, oft erst nach 90 oder mehr Minuten![image]) ein höherer Anteil der Energie aus den Fettdepots DIREKT gezogen wird, d.h. ohne den Umweg über die Kohlenhydrate.

Aber: dem Energieverbrauch ist es egal, woraus er entsteht - und dem Gewichtsverlust aufgrund negativer Energiebilanz auch!

Für die Interessierten im Anschluß noch ein Artikel für Fitnessfans:

"Mythos Fettverbrennung

Unter Mythos wird eine überlieferte Dichtung, eine Person, eine Sache oder Begebenheit, die glorifiziert wird bzw. legendären Charakter hat, verstanden. Genau in diesen Bereich der Sagen und Legenden gehört die Bedeutung der Herzfrequenz für den erfolgreichen Fettabbau mit Aerobic oder Fitness-Training. Die richtige Herzfrequenz beim Fettabbau-Training ist, wenn überhaupt, höchstens von drittrangiger Bedeutung. Viel wichtiger sind die so genannten Belastungsnormative, wie Häufigkeit und Dauer, sowie die entsprechende Ernährung. Die folgenden Fakten und Überlegungen sollen das verdeutlichen und zum Nachdenken über das Dogma "Fettverbrennungspuls" anregen:

Sowohl Sprinter als auch Marathonläufer haben einen geringen Fettanteil.

Wobei die Figur eines Sprinters eher dem Schönheitsideal eines Kunden im Fitnesscenter entspricht. Das deutet darauf hin, dass beim Fettabbau verschiedene Wege zum Ziel führen: sowohl kurze intensive Trainingseinheiten als auch langes (mehrere Stunden dauerndes) extensives Training.

Fett wird hauptsächlich während der Erhohlungszeit abgebaut

Der Abbau von 1 kg Fett pro Woche ist bei 3 wöchentlichen Trainingseinheiten möglich. Das entspricht ca. 7600 verbrannten kcal. Pro Training werden rund 500 kcal verbraucht. Bei 3 Trainingseinheiten in der Woche sind das zusammen 1500 kcal während des Trainings. Die restlichen 6000 kcal werden demnach während der Erholung benötigt.

Alle Empfehlungen einer Trainingsherzfrequenz im Fitnesscenter sind höchst ungenau.

Angefangen bei der Formel für die maximale Herzfrequenz beim Laufen (220 minus Alter): Es gibt individuelle Abweichungen von plus/minus 10 bis 15 Schläge! Das heisst, zwei gleichaltrige Kunden können eine Differenz von bis zu 30 Schlägen aufweisen.

Jetzt wird vielleicht auch klar, warum einige Kunden bereits bei der kleinsten Anstrengung über ihrer vorgesehenen Trainingsherzfrequenz liegen und andere auf dem Fahrrad einen höchst gelangweilten Eindruck machen, obwohl ihre Herzfrequenz im "intensiven Bereich" liegt.

Wenn wir jetzt noch berücksichtigen, dass die Stoffwechsellage (also in welchem Verhältnis Fett oder Kohlenhydrate abgebaut werden) auch noch individuell unterschiedlich und trainingsabhängig ist, wird klar, dass die Konzentration auf die "richtige Herzfrequenz" für ein Fettabbautraining unsinnig ist.

Je mehr Mitochondrien einer Person zur Verfügung stehen, desto leichter kann sie Fett loswerden.

Unter Mitochondrien versteht man die Bauteile (Organellen) einer menschlichen Zelle, in denen die aerobe Energiegewinnung abläuft. Sie werden deshalb auch als "Kraftwerke" der Zelle bezeichnet. Jedes Ausdauertraining vermehrt die Anzahl der Mitochondrien in der Muskelzelle und erhöht ihre Leistungsfähigkeit. Da sowohl Fett als auch Kohlenhydrate in den Mitochondrien aerob verbrannt werden, spielt es keine Rolle was sie verbrennen, Hauptsache sie müssen über längere Zeit Energie produzieren.

Aus diesen Gründen sollten beim Fettabbau-Training folgende Punkte berücksichtigt werden:

1. Der Sportler sollte so häufig wie möglich seine Ausdauer trainieren. Der durchschnittliche Fitnesssportler hat 2 bis 3 mal wöchentlich für sein Training Zeit.

2. Der Sportler sollte seine Ausdauer möglichst lange trainieren. Die Trainingsdauer im Fitnesscenter oder auch der normale Waldlauf sind kurz (60 bis 90 Minuten). Deshalb ist es sinnlos, Empfehlungen aus dem Langzeitausdauer-Training, das sich über mehrere Stunden erstreckt, auf das Fitness-Training zu übertragen.

3. Wenn der Sportler seine Trainingshäufigkeit und -dauer ausgeschöpft hat, sollte er die Trainingsintensität steigern, um seinen Stoffwechsel noch mehr anzuregen. Der Sportler sollte jetzt die Trainingsherzfrequenz steigern, bis er sein Ausdauertraining (mindestens 30 Minuten) gerade noch ohne Leistungseinbuße absolvieren kann.


Lassen Sie sich nicht verunsichern. Den idealen Fettabbaupuls gibt es nicht. Wenn Sie eine Stunde bei Puls 160 laufen, haben Sie mehr Energie verbraucht, als wenn Sie die gleiche Zeit bei Puls 140 laufen. Wenn Sie die Energie auch während des intensiveren Laufens zum größeren Teil über Ihren Kohlehydratstoffwechsel bereitstellen, geht´s eben in der Ruhephase an die Fettpölsterchen. Der Sinn einer Pulsempfehlung besteht darin, zu gewährleisten, dass Sie sich anfangs nicht übernehmen und den gewünschten Trainingsumfang durchhalten. Als Einsteiger ist es auf jeden Fall wichtig, dass sie das Training locker beginnen und nichts überstürzen. Da ist weniger oft mehr. Wenn Sie schon länger dabei sind, sollten sie ihr Training abwechslungsreich gestalten."


Also runter vom Sofa [image], auch wenn´s nur für 5 Minuten ist. Es gilt noch immer der alte Dummschnack: "Jeder Gang macht schlank, jeder Schritt hält fit!!"

Gruß
Krimhild
(die mit Mitte 30 das Joggen begonnen hat und jetzt für´n Marathon trainiert, und das aus SPASS!)


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