Ach ja, Essen und Abhängigkeit... ((M)Essies)

krimhild, Freitag, 17.12.2004, 17:52 (vor 7079 Tagen)

Und noch´n Versuch zum Thema Eßstörung und gegen diese elende Einbahnstraße der ZuckerverteufelungÜbrigens wieder einmal medizinisch belegt, die Ideologinnen hiersollten daher einfach zurückklicken [image]! Für andere Interssierte vielleicht zumindest ein abweichender Denkanstoß?

"Was ist das eigentlich - der Appetit?
Ein Steuerungsmechanismus, der es den Lebewesen erlaubt, das „Richtige“ zu fressen. Kein Fuchs konsultiert seinen Ernährungsberater, studiert eine Kalorientabelle oder zieht eine Frauenzeitschrift zu Rate, weil er nicht weiß, ob er Nachbars Hühner fangen, etwas Aas vom Straßenrand fressen oder sich lieber ein paar frische Mäuse jagen soll. Nur weil er fürchtet, dass es seiner Gesundheit oder Figur schaden könnte. Der Appetit musste Jahrmillionen - ohne Zuhilfenahme des Verstandes - erkennen, was dem einzelnen Organismus gut tat und was nicht. Er ist deshalb tief im limbischen System verankert, tiefer noch als der Sexualtrieb. Deshalb will der Körper sooft anders als der Kopf.

Beim Menschen scheint genau dieses Steuerungssystem verrückt zu spielen. Statt zu Vollkorn greift er lieber nach Kaffee und Kuchen, lieber zur Apfeltasche als zum frischen Obst. Was treibt diesen Hang zur „ungesunden“ Ernährung?

Das Steuerungssystem „Appetit“ wird von drei Kräften reguliert: Erstens von den Nährstoffen, die der Körper braucht, wie Eiweiß, Fett oder Mineralien.

Zweitens von all jenen Substanzen, die er zu vermeiden trachtet, die ihm schaden. Dazu gehört die große Gruppe der Antinutritiva, auch als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet. Das sind all die Substanzen, mit denen sich Pflanzen vor ihren Fraßfeinden zu schützen trachten. Manchmal synthetisieren sie Gifte nach Art der Tollkirsche, meist aber sind es Stoffe, die den naschhaften Mäulern den Appetit verderben, die Blähungen und andere Unpässlichkeiten hervorrufen. Typische Beispiele befinden sich in den Randschichten des Getreidekorns.

Und das dritte sind die Stoffe, die unsere Stimmung beeinflussen, die Laune machen. Dazu gehören die Genussmittel wie Zucker, Kaffee, Schokolade, Wein, Gewürze aber auch Quark oder frisches Weißbrot.
Einige von ihnen wirken über das Licht: Sie gleichen den relativen Lichtmangel in unseren Breiten aus, denn die Menschheit stammt aus den Tropen und ist auf eine größere Lichtintensität eingestellt. Deshalb zieht es die Nordlichter in großen Scharen in den Süden und nicht umgekehrt. Die Genussmittel erhöhen genau wie das helle Tageslicht jene Neurotransmitter, die unsere Stimmung verbessern. Daher nimmt der Konsum an Süßwaren, an Genussmitteln in der dunklen Jahreszeit zu, um zur Zeit der Wintersonnenwende, d.h. an Weihnachten seinen Höhepunkt zu erreichen.

Auch Gewürze enthalten, wie man heute weiß, so manches Mal bewährte „Suchtmittel“. So z.B. das Myristicin in der Muskatnuss, das in der Leber in ein Amphetamin ähnlich der Modedroge Ecstasy umgewandelt wird. Myristicin ist zugleich eine wichtige Zutat in Colagetränken, die an weiteren stimmungssteigernden Substanzen Zucker und Coffein enthalten. Deshalb konnte dieses Getränk seinen weltweiten Siegeszug antreten, deshalb „schmeckt“ Cola. Andere Lebensmittel wie Quark enthalten in ihrem Eiweiß sog. Exorphine, also Opiate, die ebenfalls zur Verzehrslust beitragen - sofern unser Körper damit Erfahrungen sammeln konnte. Wir sehen: Essen hat stets etwas mit „Drogen“ und mit „Abhängigkeit“ zu tun. (Pollmer et al 2001)"


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