Re: Ich bin jetzt mutig! (lange Antwort) ((M)Essies)

Janna, Donnerstag, 02.02.2006, 11:28 (vor 6664 Tagen) @ Regenbogen

Hallo Regenbogen,

Danke für Deinen Mut!

Ich habe festgestellt, dass es mir nichts bringt, wenn ich meinen Körper für den Zustand bzw. in dem Zustand, in dem er grade ist, hasse. Erst wenn ich probiere, den Ist-Zustand zu akzeptieren, kann ich beginnen, mit Veränderungen anzusetzen.

Ein paar Dinge, die mir geholfen haben, anzusetzen, auch wenn meine Pfunde nun nicht grade gepurzelt sind, sondern sich mein Gewicht ziemlich konstant zwischen 83 und 85 kg aufhält (1,69 m groß), sind:

- mehr trinken -
ich koche mir jetzt regelmäßig Tee. Sobald meine Thermoskanne leer ist, koche ich sofort neuen. Im Büro trinke ich mindestens 1 Kanne Tee (meine mir selbst auferlegte Regel: Solange die Kanne nicht leer ist, gehe ich nicht nachhause - seltsamerweise funktioniert es). Auf diese Weise komme ich täglich über 2 Liter Flüssigkeit. Und im Winter bietet es sich an, mit dem Tee-Trinken zu beginnen. Oft ist das Hungergefühl des Körpers eigentlich ein Zeichen dafür, dass man Durst hat. Ich kann auch durch die Trinkmenge meine Ess-Menge reduzieren (vor dem Essen ein Glas Wasser: Der Magen ist schon ein bisschen gefüllt, es geht nicht mehr so viel feste Nahrung rein).

- Fitnessprogramm -
Das muss nichts Großartiges sein. Ich fange langsam an und will das dann steigern. Zum Beispiel im Büro die Treppen laufen (3 Stockwerke). Mit einem Stockwerk habe ich angefangen, seit Montag habe ich auf 2 gesteigert. Wenn das dann gut und ohne großes Außer-Atem-Kommen klappt, steigere ich auf alle 3 Stockwerke.
Oder: Ergometer: 2 x die Woche - ich habe mit 5 Minuten angefangen mit 2 festen Terminen, die ich wie einen "Arzttermin" betrachte - also das heißt: Wenn ich den Termin nicht wahrnehmen kann, wird er nicht einfach ausgelassen, sondern nur verschoben. Freiwillig kann ich natürlich auch öfter aufs Ergometer.
Oder: Laufen. Ich parke mein Auto jetzt wenn ich Termine in der Stadt habe, nicht direkt in der Innenstadt, sondern ein Stückchen weiter weg, so dass ich einen Fußweg von ca. 10 - 15 Minuten habe.

Alles nur Kleinigkeiten, die meiner Meinung nach ohne großen Aufwand zu machen sind.
Wichtig ist, langsam zu beginnen. Ich darf mich nicht gleich überfordern. Aber so ist dieses Fitnessprogramm für mich machbar und kostet mich nicht zu viel Kraft.

- essensmäßige Veränderung -
Ich denke, hier muss jede/r seinen eigenen, für ihn/sie stimmigen Weg finden. Ich hatte mal eine Zeit lang auf makrobiotische Kost umgestellt und nahm dadurch 16 kg ab (danach wog ich 56 kg und habe mich super gefühlt). Als ich wieder auf "Normalkost" umgestellt habe, nahm ich nach und nach wieder zu. Dennoch käme eine strikt makrobiotische Kost für mich nicht mehr in Frage.

Auch points zählen (Weight Watchers) ist eine Möglichkeit, da dadurch eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten entstehen kann (mehr Obst und Gemüse).

Ich will mich jedoch nicht dafür tadeln, wenn ich 2 Stunden nach dem Essen schon wieder Hunger habe, denn: Gemüse und Obst halten nicht so lange vor.

Aber das mit der Ernährungsweise und essensmäßiger Veränderung muss jede/r für sich selbst herausfinden. Mir ist wichtig, dass ich nicht groß nachdenken muss beim Einkaufen und Kochen.

- Äußere Umstände -
Es scheint so, als ob man mit dem Alter eher zunimmt und es schwerer hat, wieder abzunehmen. Dies scheint biologisch "normal" zu sein. Ich weiß, eine "Elfenfigur" werde ich mit Sicherheit nicht mehr bekommen ... Dies gilt es für mich also, zu akzeptieren.

Lebensmittelallergien können auch Auslöser für Gewichtszunahme oder Fressattacken sein. Evtl. wäre dies im Vorfeld abzuklären. Die "normalen" Allergietests (Pricktest / Pflaster) sind hierfür jedoch nicht sonderlich geeignet, da sie nur Allergien anzeigen, die schon richtig schön "blühen". Besser ist hier z.B. ein kinesiologischer Test.

- Geduld mit sich selber haben -
Manchmal gelingt es mir, den Süßigkeiten-Konsum zu reduzieren, manchmal habe ich Fressattacken. Solange ich jedoch keine "Dauer-Fressattacken" habe, lasse ich dies einfach zu. Ich denke, gelegentlich braucht der Körper auch mal Süßigkeiten oder mal besonders viel Kohlehydrate.

Und: Ich darf auch auch keine zu große Gewichtsabnahme in kürzester Zeit erwarten. Mein Gewicht ist auch nicht von heute auf gleich so gestiegen, sondern nach und nach. Genau so muss es sich auch wieder abbauen. Eine zu schnelle Gewichtsabnahme kann zu Gesundheitsstörungen führen.

Das hier sind meine persönlichen Erfahrungen, aber vielleicht kannst Du ein bisschen was damit anfangen.

Liebe Grüße
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(c) Alle Rechte für dieses Posting liegen bei der Verfasserin


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