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Secondhand und Müll (Allgemein)

Ruth @, Samstag, 26.09.2020, 09:10 (vor 1912 Tagen) @ Uschi

Hallo, Uschi,

Im Bereich Secondhand ist erschütternd viel schade - so wie ich es erlebe.

Deshalb wollte ich da auch nicht mehr arbeiten: Der verlust von guten brauchbren Dingen macht mich sehr , sehr traurig.

Zum einen fehlt oft Lagerplatz für Saisonkleidung. Lagerplatz kostet Geld und viele soziale Organisationen können nicht mal eben zusätzlichen Lagerplatz anmieten, weil sie so schon an den laufenden Kosten zu knabbern haben.


Es war mir nie vorher so klar, wie sehr es darauf ankommt,
was die Person, die im Sortierbereich sitzt,
über Dinge weiß, was sie kann ,sie erlebt hat und wie sie lebt.

Hätte ich nicht gedacht, welchen Ausschlag sowas gibt.
Beispielsweise habe ich ein wunderbares Messer für Links-und-Rechtshänder aus den aussortierten Sachen fischen können; die Kollegin hatte nicht begriffen, was das für ein Ding sein soll und "ab dafür" .

Woher sollte sie das wissen, wenn sie damit nie zu tun hatte ?
Wie schwierig es ist, mit einem Rollstuhl durch die Stadt zu schieben, weiß ich auch erst, seit ich es getan habe; vorher wären mir die großen Schwierigkeiten niemals bewußt gewesen.

Da gehen Spenden 'verloren',
weil einer nicht weiß, was man damit anfangen kann.
Oder weil keiner da ist, der zu Nähen, zu Reparieren versteht.
Oft fehlt auch einfach das Werkzeug, um eine Sache wieder gangbar zu machen,
die mit wenigen Handgriffen noch brauchbar zu machen wäre.

Oder aber die Spenden sind grundsätzlich gut, aber so eingewutzt, daß keine Kapazitäten da sind, um sie säubern zu können.


Glücklicherweise gibt es die Fairverwertung, da habe ich zumindest die Hoffnung,
daß die dann davon noch erkennen, was wofür ist.


Und ein narrensicheres System dafür muss erst noch erfunden werden.

Grüße , Ruth


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