Re: wie schafft ihr es, Mußezeit freizuschaufeln? (Allgemein)

MarLe, Montag, 13.09.2010, 15:39 (vor 5137 Tagen) @ Sanne

Liebe Susanne,
wieso "freischaufeln" ?
Hab ich nicht ein Recht auf Zeit 'nur für mich',
bzw. Zeit, die ich so verbringe, wie ich es möchte?
Wie es mir gerade gut tut?
..mhm..
Bei Durchfall, renne ich da nicht auch zum 'stillen Örtchen',
ohne mir vorher zu überlegen, ob das gerade paßt?

Wieso sind Lisaten, Arbeiten wichtiger, als ich mich selbst
nehme?
Genau das ist mein Knackpunkt:
Wie ernst nehm ich mich und meine Bedürfnisse?

Der Idealfall: So ernst wie alles anderes. -Punkt-
---
Kennst du den?
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"

Da tun mir meine "Nächsten" nachträglich noch leid.
---
Auch die Geschichte, die ich von Micha habe:
Sich selbst die Sauerstoffmaske zuerst aufsetzen
Sagt im Grunde nichts anderes.
========
Mir ist heute etwas ins Auge gestochen, aus einem anderen Posting:
<font color=blue>und : der Hund liegt immer immer immer auf meinem!!!! Sofa, ich hasse das.
also, bau ich dem Hund ein eigenes "Sofa".</font color>

*kicher*
Es ist dein Platz, warum läßt du dir den abnehmen?
Vielleicht mag man den Platz ja gerade deswegen, weil du
ihn für dich haben möchtest.
Also, wenn Sanne den sooo mag, da muss ja was ganz besonderes
dran sein
Aber letztlich (um zurück zu kommen) ist es ein Hund.
---
Meiner hat am Anfang beim Essen gebettelt.
Ich bekam von den "geübten" Leuten gesagt:
Der Hund sucht sich immer das Schwächste Glied in der Kette.
*uff
Das ich das Schwächste war, und ich beobachten konnte, wie
die Reihenfolge nach mir war...hat mich (ich geb's zu) auch
gekrämkt.

Aber trotz allem, ging es mir ..mhm.. nicht so ganz gut.
Erst als ich für mich die Gedanken abrunden konnte,
fand ich dann auch meinen Weg.
Wenn wir fertig sind mit dem Essen, bekommt der Hund
etwas. -Punkt-
Er bekommt immer etwas!
Das heißt, ob er bettelt oder nicht - das macht am ERGEBNIS
keinen Unterschied.
Aber es macht einen ganz gravierenden Unterschied in mir!
---
Jemand mach dir deinen Platz streitig, deine Antwort:
<font color=blue>...also, bau ich dem Hund ein eigenes "Sofa".</font color>

Was ist es, was dich dazu treibt?

Darfst du den Platz nicht für dich haben und beanspruchen?
Keine Gegenwehr, kein Behaupten - lieber einen Kompromiss?

Da fällt mir ein Zitat ein:
"Man muss zu weit gehen, um zu wissen, wo die Grenze ist."
Kinder und Hunde testen die Grenzen aus.
Keinen Widerstand zu haben, tut beiden nicht gut.
(Das Gegenteil von 'gut' ist 'gut gemeint')
Was lernen daraus, beide Seiten?
---
<font color=blue>Die Tätigkeit "nähen" , mein Wunsch scheint sehr fern .</font color>

Ich hab deine Postings gelesen.
Auch gelesen, dass du dich darüber freust, mit deinem Hobby
etwas zur Familienkasse beizutragen.
...mhmVon Künstlern höre ich oft, dass es etwas anderes ist, wenn
die Kunst zum Gelderwerb dienen muss.
Ein befreundeter Maler und Fotograf meinte sogar:
"Es ist, als ob man sich und seine Kunst prostituiert."

Vielleicht paßt nähen im Augenblick auch einfach nicht.
Vielleicht braucht deine Freude und Kreativität ein andere
Ventil.
Vielleicht ist auch ein Perfektionist reingeschlichen..
--------
Um dir die Eingangsfrage zu beantworten:
Ich leben jetzt - und nicht erst, wenn alles fertig ist.
Abgesehen davon glaube ich nicht, dass mich die Unordnung
einmal gänzlich verlassen wird. *smile
Der Arzt hat Sprechstunden, von - bis.
Ich kann nicht immer da sein.
Auch ich hab eine Arbeitszeit.
Allerdings muss ich mir die Arbeit und die Zeit selber einteilen.
(Macht die Sache nicht einfacher)
Herauszufinden, welche Bedürfnisse ich habe und in wie weit
ein Recht, sie zu erfüllen -> da bin ich immer noch bei.

Es ist immer was zu tun.
Aber da kann ich ganz geschickt von meinen Kindern lernen.
Wie machen die das? Wie setzen die ihre Zeit und Ansprüche
durch?

Manchmal plane ich Pausen ein und weiß, was ich in ihnen machen
möchte.
Manchmal arbeite ich und mache Pausen;
machmal mache ich Pause und arbeite zwischendrin.
(Der Unterschied liegt im Empfinden - nicht im Ergebnis!)
Und manchmal plane ich überhaupt nichts ein,
nehme mir aber heraus, mich spontan zu entscheiden.

Liebe Grüße
Marlene
P.S.1: Die Fragen sind nicht gestellt, damit du sie mir beantwortest.
P.S.2: Der Sonntag gehört hier jedem selber, eventuell, wenn
abgesprochen, wird etwas gemeinsam gemacht.
Kommt sich darauf an, ob wir ähnliche Wünsche und Vorstellungen
haben.
Am Sonntag gibt es wenige Dinge, die sein müssen.
(Wie z.B. Gang mit Hund, Müll raus.)
Oft hat ein jeder eine Vorstellung davon, was er/sie machen
möchte und/oder braucht. Das paßt nicht oft zusammen.
Aber auch das ist vollkommen in Ordnung.
Ich sorge für mich. Selber. Manchmal schließt sich mir jemand
an, das ist (oft) in Ordnung. Z.B. war ich Samstag im Kino.
Ich wollte da hin. Ob jemand mit geht oder nicht. Also habe
ich gar nicht erst gefragt. Stattdessen wurde ich
gefragt, ob man mitkommen kann. Ein ganz anderes Gefühle.


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