Re: wut aus enttäsuchter und (unberechtigter?) erwartung? (Angehörige)

almut, Sonntag, 28.08.2005, 17:54 (vor 6822 Tagen) @ c

ich habe wut auf meinen vater. er hinterläßt , wenn er mal wegfällt,


hallo c.

"wenn er mal wegfällt".....klingt schon etwas seltsam, oder?

meinem bruder und mir: 2 zugemüllte garagen, einen zugemüllten bungalow und eine zugemüllte einliegerwohnung.

ihr könnt das erbe ja ausschlagen oder ihr setzt euch halt nach seinem tod ein wenig mit ihm auseinander. du schreibst nichts von deinem vater, nichts davon, ob er vielleicht einen schicksalsschlag erlitten hat, ob er vielleicht einsam ist. oder war er etwa schon immer "so"?

ich könnte ihm pausenlos eine hauen, wenn ich nur daran denke, dass ich in vielleicht 20 jahren monatelang damit beschäfigt sein werde, alte gläser, plastedosen, schuhe, werbeprospekte, zeitungen, korken, kugeln von deorollern, socken usw. entsorgen zu müssen.

du bist wütend über die arbeit in 20 jahren. schon mal drüber nachgedacht, dass dein vater jetzt eventuell deine hilfe braucht? nicht unbedingt in form von ausmisten, sondern in form von zuwendung, gemeinsamen unternehmungen, einladungen, anrufen usw.

"wir haben ihm bücher über messies gegeben, welche er irgendwohin in seiner sammlung verfrachtet hat."

bücher nützen auch nichts, wenn er das problem nicht für sich erkannt hat oder die kraft nicht hat, etwas zu verändern.

"mein respekt sinkt täglich vor diesem menschen, welcher sich nicht mal helfen lassen will, welcher mensch unser leid einfach nicht sieht."

das wirkt auf mich sehr egozentrisch und einseitig. seht ihr denn sein leid?
welches leid meinst du? das jetzige oder das in 20 jahren?

"eine zutiefst traurige und wütende tochter, welche sich immer wieder fragt, warum er ihr das antun wird."

er tut nicht "dir das an", sondern er tut es, weil es sein eingeschränktes und wahrscheinlich unglückliches leben ist.

grüße
almut


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