Re: Hilfe wird nicht angenommen (Angehörige)

zwingli, Freitag, 31.08.2012, 16:44 (vor 4268 Tagen) @ zwingli

Hätte ich das mal eher gewusst, dass es noch mehr betrifft. Bin mit einem Messie Vater "gossgeworden". Unsere Familie hat sich größtenteils über Jahre hinweg dadurch isoliert, weil man sich geschämt hat, da es ja auf die ganze Familie immer abfällt.

Habe das vorige Posting versehentlich zu früh abgeschickt. Es tut mir leid, dass du auch so sehr unter einem Messie leiden musstest. Ich bin auch Angehörige, bei mir ist es mein Sohn.

Da er nie Hilfe hat annehmen wollen, mussten wir uns selber helfen, indem wir nacheinander ausgezogen sind, soweit dies ging. Wir waren bzw. sind ja auch finanziell abhängig von ihm gewesen.

Immerhin habt ihr für euch eine Lösung gefunden.Die sogenannte "Hilfe" ist oft nur eine Hilfe im Sinne der Angehörigen, nicht für den Messie selber, der diese meist nur als Einmischung und Entrechtung empfindet, was sie ja genau genommen auch ist!

Mittlerweile wurde seine 2. Wohnung, die nicht viel anders aussah, zwangsgeräumt und somit seine Erkrankung auch öffentlich gemacht. Er wurde daraufhin zwangseingewiesen, da er angeblich selbstmordgefährdet war...

Wer hat das denn veranlasst? Nachbarn, Angehörige, Vermieter? Wenn er nicht suizidal war, war die Zwangseinweisung nicht rechtens.

Bekommt Tabletten, welche er nicht nimmt, was er Bekannten ganz stolz erzählt...

Darauf kann er in der Tat stolz sein, denn Psychopharmaka helfen gegen das Messiesein nicht und haben viele gefährliche Nebenwirkungen.

Für mich ist er ein hoffnungsloser Fall, da er von niemandem Hilfe annehmen möchte.

Vielleicht sollte man ihm ein Leben nach seinen Vorstellungen lassen, sofern er andere nicht gefährdet?

So im nachhinein kann ich sagen, helft denen, die Hilfe haben möchten.

ja!

Aber die Erkrankten, die jegliche Hilfe verweigern, schliesst diese bitte ein. Für mich ist so ein Mensch nicht mehr mündig und bevor auch noch Unbeteiligte darunter leiden, sollte man diese wegschliessen. Diese verlorenen Jahre kann mir niemand mehr zurückgeben. HUT AB FÜR ALLE, die noch meinen, sie könnten diesen MENSCHEN bekehren

Das ist aber keine Lösung und wäre eine unzulässige Entrechtung. Als Angehöriger muss man versuchen, sich abzugrenzen und sein eigenes Leben leben, nachdem man vergeblich Hilfe angeboten hat. Bekehren kann man andere nicht, denn auch sie haben ein Recht auf ihre Lebensform. Anders sieht es aus, wenn minderjährige Kinder oder Tiere im Haushalt leben müssen. Dann kann das Jugendamt oder der Tierschutzverband oder das Ordnungsamt eingreifen.

Viele Grüße
von Zwingli


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