Re: Hilfe - mein Mann ist ein .... Messi (Angehörige)

Suter Groß Sandra, Mittwoch, 07.05.2014, 15:42 (vor 3654 Tagen) @ Violine

Hallo, in Antwort zu diesem sehr guten Beitrag:
mein Mann ist auch ein Messie und wir sind seit 21 Jahren verheiratet. 10 Jahre lang haben wir zusammen gelebt und ich habe mehr oder wenig es geschafft den Garten und unsere Räume (das Zimmer meiner drei Kinder, mein Zimmer, Küche, Badezimmer und W-C)ungefähr sauber und ordentlich zu halten aber es war ein Dauer- Marathon. Die Zimmer meines Mannes wurden immer voller,wa soviel bedeutet wie, dass er ein Zimmer nach dem anderen voll gestopft hat und als eins voll war hat er das Nächste bezogen.

Sein Haus ist nicht klein (9 Zimmer) aber irgendwann fühlte er sich in die Enge gedrängt, wir 4 in 2 Zimmern nahmen ihm zu viel Platz weg und er begann gewaltätig zu werden, nicht aus Bosheit sondern, weil ihm einfach Platz fehlte.
Ich bin dann mit den drei Kindern umgezogen, dann gab es mal Ruhe.
Er konnte seinen Reich allein in Besitz nehmen und nach 13 Jahren Trennung ist sein Haus vom Keller bis zum Dachboden, Badezimmer, Küche, W-C so voll, dass er selber kaum durchkommt.

Nicht einmal die Probleme, die er nach seinem Schlaganfall allein zu bewältigen hatte, haben seine Einstellung und seine Gewohnheiten ändern können. Auch Geldprobleme übersieht er genauso wie seine "Super-Ordnung".

Zerrissen zwischen ihn für alle Ewigkeiten in seiner Hölle schmorren zu lassen und einfach weiter da sein, weil er sonst keinen Kontakt zu seinen Kindern haben kann (bis auf telefonische Gespräche), frage ich mich jeden Tag was zum Teufel einen Mensch so weit treiben kann, sich in seinen eigenen angesammelten Müll einzugraben.

Natürlich zählt er auf unsere Liebe und es ist auch für ihn selbstverständlich, dass wir ihn so annhemen wie er ist. Alles andere ist undenkbar. Das Einzige was mich persönlich hilft, ist immer wieder seine guten Seiten zu sehen und hervorzuheben. Trotz dieser Lage hat er ein paar Freunde, die ihn regelmäßig besuchen (Hut ab).

Für seine Kinder ist es natürlich nicht leicht aber sie sehen auch seine Stärken und halten Distanz zu seinen Schwächen (bzw.besuchen ihn selten in seinem goldenen Palast). Wenn die Liebe stärker ist, kann man ziemlich alles überleben aber wenn die Zweifel die Oberhand nehmen soll man wirklich immer mehr Distanz nehmen um wieder zu sich zu finden. Wenn ein Angehörige eine andere Krankheit hat, macht man das ja auch.


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