Re: Entwarnung wegen Kaffee und Flüssigkeitsbilanz ((M)Essies)

Liberty, Montag, 26.07.2004, 08:55 (vor 7220 Tagen) @ Almut

Hallo Almut,

Die neuen Erkenntnisse sollten aber kein Freibrief für literweisen Kaffeegenuss sein. Zu viel von dem aromareichen Getränk können zu Herzrasen, Nervosität oder Muskelzittern führen. Allein schon deshalb wird empfohlen, nicht mehr als 2-4 Tassen täglich zu rinken."

"KAFFEE ZERFRISST DIE KNOCHEN UND GREIFT DIE ARTERIEN UND DEN MAGEN AN

Kaffee enthält Koffein und ist eine Droge die nach dem Absetzen Entzugserscheinungen hervorruft.

[...]

Kaffee bzw. Coffein kann aber schon ohne Missbrauch seelische und körperliche Probleme machen: So drohen - vor allem bei entsprechender Neigung oder Überlastung - nicht nur vermehrte Unruhe, Anspannung und Nervosität, sondern auch Reizbarkeit, Aggressivität, Angstzustände, depressive Verstimmungen u.a. Und in körperlicher Hinsicht Händezittern, Muskelzuckungen, Herzrasen, Herzklopfen oder Herzstolpern, erhöhte Atemfrequenz, ggf. sogar Atemnot, ferner Magen-Darm-Beschwerden, Kopfdruck und vor allem Schlafstörungen.

Bei einer Überdosis, und das kann sehr subjektiv und damit unkalkulierbar ausfallen, je nach zusätzlicher Belastung, nehmen Unruhe, Nervosität und Ruhelosigkeit zu. Der Betroffene wird fahrig, gespannt, wirkt überdreht, kämpft gegen Angstzustände, wird von Schlaflosigkeit gepeinigt und klagt nicht nur über die bereits erwähnten Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und innere Unruhe mit innerlichem Beben und Zittern, sondern auch über Schwindel, Brechreiz, Durchfall, Ohrenklingen, Lichtblitze usw.

Im Extremfall beeinträchtigen Erregungszustände, Sinnestäuschungen, Verwirrtheit und in körperlicher Hinsicht Muskelzuckungen und -schmerzen, ernstere Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Koordinationsstörungen (Schwierigkeiten beim Zusammenspiel der Bewegungen), Atemnot, Temperaturanstieg usw.

Im Endzustand drohen Krampfanfällen, Muskellähmungen, Schock, Herz- und Kreislaufversagen sowie Atemlähmung.

[...]

Kaffee kann seelisch und körperlich abhängig machen. Damit ist es nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Genussgift. Das ist weitgehend bekannt, wird allerdings in der Regel nicht ernst genommen. Zumeist ist es auch kein Problem. Allerdings sollte man sich auch nichts vormachen. Denn Kaffee oder konkreter Coffein wird ja wie alle Suchtmittel in den Stoffwechsel des Organismus, insbesondere des Gehirns eingebaut. Dort nimmt es dann seine Funktionen wahr (z.B. Anregung, verbesserte geistige Leistungsfähigkeit, Stimmungshebung) - und wenn es fehlt, dann meldet der Organismus das Defizit eben auch an.

Je nach gewohnter Dosis und individuellen Faktoren kann er sogar rebellieren, auch beim Kaffee, und zwar nicht gering.

So etwas nennt man dann Abstinenz- oder Entzugserscheinungen. In leichterer Form ist das schon ohne eindeutige Abhängigkeit möglich. Die Betroffenen sind - mit unterschiedlichem Schwerpunkt - irgendwie resigniert, niedergeschlagen, schwunglos, ängstlich, leicht irritierbar, müde, schläfrig, klagen über verminderte Leistungsfähigkeit und Arbeitsunlust. Manche sind auch ruhelos-getrieben, leiden unter Kopfdruck u.a.

In einem solchen Zustand, besonders morgens, dient die erste Tasse Kaffee nicht der erwünschten Aktivierung, sondern der Milderung der Entzugserscheinungen. Erst die Folgende wirkt wieder stimulierend.

Wer also meint, er sei von "seiner gewohnten Kaffeedosis" nicht abhängig (das Wort süchtig würde man in diesem Falle gar nicht in den Mund nehmen wollen), der wiederhole einfach das allmorgendliche Experiment: Verzicht, bis man spürt, was fehlt - und dann aber auch realisieren, was täglich zugeführt werden muss. [...]

Quellen: APA: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen - DSM-IV. Hogrefe-Verlag für Psychologie, Göttingen-Bern-Toronto-Seattle 1998.
Faust, V., H. Baumhauer: Medikamenten-Abhängigkeit. In: V. Faust (Hrsg.): Psychiatrie - Ein Lehrbuch für Klinik, Praxis und Beratung. Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart-Yena, New York 1996
Poser, W., S. Poser: Medikamente-Missbrauch und Abhängigkeit. Thieme-Verlag, New York 1996"

Ähnliches gilt übrigens auch für Cola. Sowohl was den Koffein-Effekt betrifft natürlich, als auch die Knochen(und Zahn)zersetzung.

Alle Leute, die ich kenne, berichten von 3 Tagen Kopfschmerzen beim Entzug, dann haben sie es geschafft. Ich hatte derlei Entzugsprobleme nicht, hatte allerdings nie viel getrunken.

LG - Liberty


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