Re: ungerecht ((M)Essies)

Schlumpfine, Dienstag, 01.02.2005, 12:36 (vor 7033 Tagen) @ Plüschdingens

Hallo Plüschi,

Du schreibst:
>drum ist wohl bei den Sportlisten auch ein Unterschied an Bonuspunkten, wenn man bereits ständig ein "Höchstgewicht" stemmen muß [image]. Leider unterscheiden die nur zwischen über 120 und drunter - jedenfalls so ca..
[quote]Finde ich ungerecht. Denn wenn ich ein Stockwerk hoch die Treppe hochklettere, trage ich doch viel mehr als jemand, der man grad so 90 auf die Waage bringt *schmoll*.
[/quote]

Das sehe ich genauso. Deshalb habe ich mir die Daten aus <a href=http://www.ernestopauli.ch/Essen/Kochtips/Kalorientabelle.htm>dieser Tabelle[/link], die den Kalorienverbrauch von beliebten Sportarten nach Körpergewicht sortiert zeigt in Excel kopiert und dann den Verbrauch pro Kilogramm Körpergewicht errechnet. Daraus habe ich dann hochgerechnet, wieviel ich selbst verbrauche, wenn ich schwimme (2,4 kCal pro kg Körpergewicht in 15 min), walke (1,2 kCal pro kg Körpergewicht in 15 min) oder tanze (0,8 kCal pro kg Körpergewicht in 15 min).

Fast das Doppelte von dem, was eine 60 kg Durchschnittsfrau verbraucht, würde ich verbrauchen, wenn ich mich genauso rasch bewegen könnte, wie ein Mensch, der wesentlich leichter ist als ich. Das kann ich natürlich nicht und versuche es auch gar nicht mehr.

Beim Recherchieren im WWW ist mir auch aufgefallen, dass der Energieverbrauch in kCal oder Joule bei gleichen Voraussetzungen (z. B. für 15 min Gymnastik bei einem Körpergewicht von 60 kg) total unterschiedlich angegeben wird.

Deshalb ignoriere ich diese Tabellen schon lange und behalte nur im Hinterkopf, dass ich mit immer noch mehr als 40 kg überflüssigem Fett am Leib nicht so rasch durch den Wald eilen muss, wie ein Mensch, der nur die Hälfte oder ein Drittel von mir wiegt. Und dass ich, wenn ich mich so bewege, wie es für meinen üppigen, schweren Körper OK ist, dennoch mehr für meine Gesundheit tue, als wenn ich mich gar nicht bewegen oder ständig überanstrengen würde.

Diese Einsicht war der Hintergrund, mir eine etwa gleichschwere Partnerin für den Frühsport zu suchen und das gemeinsame Wandern mit Mann und Kind auf ein Minimum zu beschränken. Wenn ich so schnell gehe, dass ich mich wohl fühle, frieren meine beiden Lieben - wenn sie sich mit dem Tempo wohlfühlen, stehe ich kurz vorm Atemstillstand und/oder Herzinfarkt.

Das tue ich mir nicht mehr an. Und wenn sie mich jetzt im Wald begleiten wollen, sollen sie sich warm anziehen oder sich etwas zu Lesen mitnehmen. Wenn ich während eines Ausflugs nur noch nach Luft schnappe und mich nicht mehr unterhalten kann, ist das für mich kein Spaß mehr. Diese Wahrnehmung unserer unterschiedlichen Leistungsfähigkeit hatte mir den Spaß an Bewegung überhaupt verleidet. Es störte mich, wenn die beiden entweder froren oder auf mich gewartet haben. Deshalb blieb ich sehr oft lieber ganz zuhause, wenn die beiden mit dem Fahrrad oder zu Fuß einen Ausflug gemacht haben.

Jetzt stört mich das weniger. Ich möchte es ändern, möchte mich auch so leichtfüßig bewegen können, wie die beiden und der Hund - aber ich akzeptiere, dass es jetzt kein Zeichen meiner grundsätzlichen Unzulänglichkeit ist, wenn ich nicht mit ihnen Schritt halten kann, sondern einfach Physik. Seitdem ich mir das gründlich klargemacht habe, macht mir Bewegung - ohne Überanstrengung, ohne überflüssige Schonung - wieder Spaß.

In diesem Sinne die besten Wünsche für unsere weiter zunehmende Beweglichkeit, unser zunehmendes Wohlbefinden und unsere zunehmende Freiheit von schädlichen Ansichten und Gewohnheiten.

[image] Schlumpfine (mit BMI 42,2 und 44 kg überflüssigem Fett am Leib)


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