Ich will lässt sich bei mir kaum spüren, (Allgemein)

Niya, Montag, 18.10.2021, 21:57 (vor 919 Tagen) @ Lauke

...überschatten vom allgegenwärtigen ich muss, obwohl - so zumindest der nette Herr Rehberger - muss ich als mündige Erwachsene quasi nichts. Niemand kann mich zwingen etwas zu tun, so die These, und jedes empfundene "ich muss", dem ich unbewusst zuwider handle, ist wachgerufene Dressur, der ich als Kind unterzogen worden war.
Ob diese These stimmt, das weiß ich nicht...
Tatsache ist, dass ich das Aufräumen und das Putzen meiner Wohnung mit einem starken Ich-Muss-Gefühl verbinde, was in mir eine noch stärkere Abneigung auslöst.
Das Gleiche passiert, wenn ich merke, dass ich ins Bett gehen muss. Bis ins Teenanger-Alter pflegte mir meine Mutter Folgendes zu sagen: "Die Sonne wirst du Mond nennen und ins Bett gehen, wenn ich es dir sage". Noch über zwanzig Jahre später schaffe ich es nicht vor Mitternacht entspannt ins Bett zu gehen, ohne totmüde zu sein oder am nächsten Tag früh für Arbeit aufzustehen
Wenn ich den Klamotten-Berg auf dem Sofa sehe, da verspüre ich kein Wollen. Innerlich heißt es nicht, ich will die Klamotten in den Schrank einsortieren, um mich auf mein Sofa hinsetzen zu können. Nein, es heißt: Ich muss das endlich mal aufräumen, so lebt kein normaler Mensch, ich kann ja keinen einladen, ich schäme mich so, aber es ist so viel, ich fühle mich so hilflos und überfordert, wo soll ich anfangen, und tot müde bin ich auch noch, ach, ich kümmere mich morgen darum.
Der Klamotten-Berg ist immer noch auf dem Sofa, seit mehreren Jahren sogar. Irgendwo ganz unten sind bestimmt Sachen, die ich seit Jahren nicht mehr angezogen habe. Ich muss mich mich morgen bestimmt darum kümmern.


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