Re: Hausfrau und Freizeit - meine Meinung (Allgemein)

MarLe, Montag, 08.09.2008, 17:18 (vor 5734 Tagen) @ Katta

Winke Fatima, Kirschblüte, Katta und alle anderen,

mische mich in den Thread ein, weil er mich anspricht.

Kirschblüte schrieb:

"Darf" eine Hausfrau frei haben?

Katta schrieb:

ich würde sagen -ja! Unbedingt!

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Ja, nicht nur darf, sondern sogar soll (muß)!
Finde ich.
Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist für mich,
dass eine gewisse Distanz hergestellt wird/werden kann.
Genauer:
Ich kann mir die Abläufe -sowohl die Arbeit, als auch die Familie an sich- viel besser mit einem gewissen Abstand betrachten.
Für mich ist das ein ganz, ganz wichtiger Punkt.
Stichwort: Emotionale Distanz.

Kein Familienmitglied hängt permanent im Haushalt.
Früher auch nicht.
Als die Kinder klein waren, selbst da gingen sie weg,
zum spielen raus, z.B.
Sie haben ganz natürlich immer einen gewissen Abstand
gehabt. (Sicher auch genossen)

In einer Familienversammlung habe ich einmal die Frage
gestellt, was das "Zuhause" für jeden aus der Familie ist, bedeutet.
Über die Antworten war ich ziemlich schockiert.
Für mich, war es nämlich "alles"; Arbeitsstätte, Freizeitort, Wohlfühlort, Cafe, Restaurant, Schlafstätte,mein ganzes Leben spielte sich "nur" im Haushalt ab.

Damit hatte es eine ganz andere Bedeutung, als für den
Rest der Familie.
...noch geschockter war ich davon, was jeder für einen Eindruck (oder für eine Vorstellung) von mir hatte.

Eine Hausfrau darf frei haben und sie darf ihre Freizeit
verbringen, wo sie will und wie sie will !
Wie ist es, wenn man arbeitet, oder lernt, oder sonst etwas anderes macht,
da macht "man" auch nicht seine Freizeit in der Zeit,
die man von Zuhause weg ist.
(Meistens jedenfalls. *imho)
-----
Übrigens, frag doch mal nach, wie gearbeitet wird.
Was glaubst du, wie schockiert ich war, festzustellen,
daß ich als "Nur-Hausfrau" mehr gearbeitet habe
als z.B. auf einer Arbeitsstelle erwartet wird.
Für Frühstückspause, Mittagspause, Geburtstagsfeiern- und das alles mal eben so zwischendrin, hab ich gar
keine Zeit gehabt.
...und da gab es alles, OHNE das ich irgendeinen Handschlag
hätte dazu machen müssen!
Kuchen, ohne das ich (!) ihn backen muß.
Kaffee, gleich fertig in meine Tasse..usw. usw.
Kollegengespräche oder Telefonate gehören mit zur Arbeitszeit.
Während ich wütend auf mich war, wenn ich (meiner Meinung nach) nicht genügend sichtbaren Erfolg im Haushalt hatte.
Mit den Kindern arbeiten, reden, diskutieren, ....,
daß habe ich mir ja nicht mit Häkchen angerechnet.
---------
Eine liebe Freundin hat mir einmal etwas erzählt, was
ich gerne angenommen habe.
Eine feste Haushaltszeit, von - bis, in der Zeit als
sichtbares (fühlbares) Zeichen einen Kittel anzieh.
Wenn ich den an den Haken hänge, beginnt eine andere
Zeit.
Die Phase ist damit, wie mit einem Ritual, beendet.
Hat ein festes Ende.

Eine ganze Weile lang hat mir das richtig gut geholfen.
Ich hab mich darin sogar organisiert.
Der Kittel hing, ich machte Pause und dann begann die
Arbeitsphase: Kinder sind aus der Schule.

Vorher war ich immer sehr unstrukturiert, versuchte dann
während des Hausaufgabenbegleitens noch einiges im Haushalt zu machen.
Klare Abgrenzungen helfen mir sehr.
--------
Und genau so verhält es sich auch mit meiner Freizeit.
Pause ist mehr spontan.
Freizeit plane ich.
Und die gehört mir ganz alleine.

...und dazwischen gibt es eben ganz feste Zeiten.
Als Arbeitszeit oder Feierabend.
Ich persönlich brauch "Rituale" um mir selber bewußt zu
machen, das ich darf.

Liebe Grüße
Marlene


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