Re: effektiver Zeitausnutzungsgrad? *ähm, hätt ich auch gern* - komische beobachtung (Allgemein)

Sternenfee, Dienstag, 11.11.2008, 10:11 (vor 5656 Tagen) @ Odille

Hey Odille,

interessanter Ansatz
Das kommt mir -manchmal- sooooo bekannt vor. Besonders "ärgert" mich dann,dass ich "auf Arbeit" ganz anders bin - da gehts hopp hopp (muss ja auch) und ich fühle mich weder überfordert noch drangsaliert.

Sollte wirklich im Unterschied Job vs. Hausarbeit die Lösung liegen, bzw. im unterschiedlichen Erleben? Ich bin im Job auch eher die Pragmatische, die "mal eben" die Dinge erledigt, ohne lange darüber nachzudenken, ohne überflüssige Energie. Ich habe einen chaotischen Büroalltag, viele Mails, viele Telefonate, von eilig bis aufwendig und noch ein paar Meetings und organisatorische Dingen. Trotzdem geht mir da die Struktur nicht verloren.

Kaum betrete ich aber die heimische Türschwelle, so fall ich oft in den Kleinkindmodus, was für jede noch so kleine Minitätigkeit (wie z.B. Spüler ausräumen) extra betüdelt, motiviert, danach gelobt und geheischt, gepimpert und dann sofort Pause haben will. "Klar" schaffe ich in der wenigen produktiven Zeit sehr viele Dinge dann (wie z.B. Küche aufräumen in 15 Minuten) aber dabei bleibts auch dann für Stunden. Ich mache sozusagen das an Pause, was vorher der Umgang des "gefühlten" Zeitaufwands war. Auch wenn dann die Tätigkeit selbst nur einen Bruchteil dieser Zeit gedauert hat

*heftiges, zustimmendes Nicken*

>Was mal gut ging, dass ich versuchte, zu Hause auf genau die gleiche Produktive Arbeitszeit zu kommen wie im Job. (Gut, hab ich zwar noch nie geschafft.....aber es ist erstaunlich, was alles geht, wenn man zusammengenommen wenigstens mal fünf volle Zeitstunden wirklich produktiv zu Hause war).

Alleine die Vorstellung macht mir Angst [image]
Wenn ich gedanklich beides nebeneinanderstelle, dann sehe ich da vor allem gefühlsmäßig einen Unterschied. Aber kann ich da den Finger drauf legen?
Spontan würde ich sagen, es sind mehrer Faktoren, die ich zu Hause aber auch nicht "nachstellen" kann.
Es gibt im Büro eine "Kontrollinstanz" und das sind die Kunden und Kollegen. Ich bin eingebunden in einen natürlichen Arbeitsfluß, in dem von meiner Arbeit andere abhängig sind und es eine Wechselwirkung gibt. Ich habe verinnerlicht das es erst weitergeht, wenn ich etwas getan habe. Und ich bekomme direktes feedback.
Hausarbeit ist ja doch eher Selbstzweck. Ist die Küche aufgeräumt, dann ist sie aufgeräumt. Es hat keine direkte Auswirkung. Außer, das der Zustand am nächsten Tag neu wieder hergestellt werden muß. Es passiert ja auch nichts, wenn ich es nicht tue.
In der Rolle des Sisyphos hätte ich auch eines Tages einfach aufgehört den Stein den Berg hochzurollen.
Natürlich finde ich eine aufgeräumte Küche toll. Und es ist viel weniger peinlich wenn Besuch kommt und keiner glauben muß der angebotene Kaffee sei unhygienisch [image]. Aber der spontane Besuch ist zu wenig konkret. Denn er muß ja nun auch nicht kommen. Das ist das Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Dazu paßt, das es eine Küche sehr viel schneller und mit höherer Priorität aufgeräumt ist, wenn sich wirklich jemand angekündigt hat.
Nur für mich selber? Ich kann auch mit einer nicht aufgeräumten Küche leben, dort halte ich mich ja nicht auf. Selbst einen vollen schreibtisch find eich beim surfen im Netz nicht schlimm.

Pausen. Die gibt es im Job auch. Mal spontan, weil man auf jemanden im Besprechungsraum warten muß, mal bewußt, weil die Scuht nach einer Zigarette größer ist und man außerdem einfach kurz aus dem Hamsterrad raus muß um nicht mehr nur zu reagieren, sondern den Überblick wiederzuerlangen. Aber da ist es ja auch die Gruppe, die diese wieder beendet oder der Chef, der sich fragt wo man so lange war. Zu HAuse bin ich gerade alleine, das interessiert keinen.

Da mir jetzt Heimarbeit sozusagen bevorsteht (muss viel Kontakte, Aquise, Homeofficetätigkeiten) etc. für meine neue Firma von zu Hause aus machen, brauch ich da dringend eine neue Struktur.>Hat jemand vorschläge?

Homeoffice funktioniert bei mir eigentlich ausgesprochen produktiv. Wichtig ist für mich dabei eigentlich nur, dass ich (ähnlich wie im Büro) eine begrenzten Arbeitsplatz habe und alle Utensilien verfügbar sind (Locher genauso wie Telefon und entsprechende PC Programme um zügig auf alle nötigen online Unterlagen zugreifen zu können). Dazu räume ich alles rbeitsfremdes vom Schreibtisch, dann gibt es auch keine Ablenkung, genauso wie ich eine eigene Festplatte dafür reserviert habe um auch alle Vorlagen, Listen etc. zügig zur Hand zu haben.
Ich kann dann auch mal alles arbeitsbereit liegen lassen , aber das ist natürlich der Luxus eines eigenen Schreibtisches zum lernen und arbeiten und einen zum...naja...rumhängen.
Ich glaube, müßte ich dauerhaft zu Hause arbeiten, dann würde ich mir ein eigenes Büro / Büroecke eigens dafür einrichten. Genau das ist zur Zeit auch für mein Studium in Planung, die Atmosphäre ist einfach eine andere für mich. Noch ne Kanne Tee und was zu knabbern und ich bin für Stunden versunken.
Ich kann dabei aber auch alle anderen to dos ausblenden, arbeiten hat dann eben die höchste Priorität.

Gruß,
Sternenfee


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