Re: Messie-Mutter-Hilfe...der etwas ´brutalere´ Weg (Angehörige)

Violine, Montag, 07.04.2008, 22:10 (vor 5886 Tagen) @ Andreas23

Hallo Andreas,

Du schreibst:
"Nun...die Wohnung wäre dann erst mal aufgeräumt und es würde wieder ein paar Jahre dauern, bis es so schlimm wie heute ist. Und vielleicht sieht sie dann, wie schön ein ordentliches Leben ist und schafft es, sie einigermaßen sauber zu halten."

Ich bin sicher, sie weiss, dass es ordentlich um einen rum angenehmer ist.
Du musst verstehen: Messietum ist eine psychische Krankheit. Bzw. es ist Ausdruck eines psychischen Problems.
Messies sind auf gewisse Weise gelähmt, nicht körperlich, sondern seelisch (und das hat Gründe!). Wenn Deine Mutter eine körperliche Krankheit hätte, und deswegen die Dinge nicht geregelt bekäme, würdest Du Dich wahrscheinlich nicht ärgern und anders mit der Angelegenheit umgehen.

Deine Mutter ist bestimmt nicht faul oder böswillig, auch wenn Du das so interpretierst.
Und auch "dagegen ankämpfen" nützt überhaupt nichts.
Der erste Schritt besteht darin, dass jemand überhaupt erst einmal einsieht, es sich eingesteht, dass er/sie ein Problem hat. Und auch dann kehrt fürs erste keine Ordnung ein. Der Einsicht muss ein zweiter Schritt folgen: Eine Therapie oder Besuch bei einer Selbsthilfegruppe.
Schau dich doch mal im Messie-Forum um, was da so von Betroffenen geschrieben wird.
Niemand kann einen anderen Menschen ändern, wenn der es nicht auch selbst möchte. Man kann niemand zu "seinem Glück" zwingen.
Und warum sollte Dein Vater Deiner Mutter 'schutzlos' ausgeliefert sein? Er könnte ausziehen, sich eine eigene Wohnung mieten. Er hat seine Gründe, warum er das nicht tut, sondern in der Situation verharrt.

Man kann als Angehöriger wirklich nur wenig tun, ich weiss, wovon ich rede.

Liebe Grüße


gesamter Thread:

 

powered by my little forum