viel gelesen, trotzdem sehr unsicher und verzweifelt..... (Angehörige)

Mathilde, Dienstag, 04.11.2008, 23:43 (vor 5675 Tagen)

Hallo!
Habe sowohl in diesem Forum als auch sonst schon viel über Messies gelesen, aber an meiner Unsicherheit, wie ich mich meinem Messie (Tochter, in einer anderen Stadt alleinlebend) gegenüber verhalten soll, hat sich nicht viel geändert.

Daß sie (die Tochter) ein Messie ist, weiß ich nicht aus eigener "Anschauung", sondern aus dem "Erlebnisbericht" des Notarztes. Daß ein Arzt kommen mußte hatte überhaupt nichts mit dem Messie-Syndrom zu tun, es kam dabei nur zufällig zu Tage.

Danach habe ich alle - ich denke mal normalen - Stadien durchlaufen:
- Entsetzen und das wilde Vorhaben brachial aufzuräumen und anschließend eine monatliche Kontrolle durchzuführen
- Selbstvorwürfe, denn sowas kann ja nur von falscher Erziehung kommen, der arme Messie kann ja nichts dafür.- erste aufklärende Telefonate mit Messie-Hilfen, in denen ich erfolgreich vom brachialen Eindringen in die Privatspähre meiner Tochter abgehalten wurde
- lesen, lesen und nochmals lesen was andere in dieser Situation tun und wie sie damit (nur manchmal) fertig werden

Z. Zt. bin ich in der Phase, daß ich merke, wiiiiie sehr mir das alles zusetzt. Das Wissen um ein Problem, ohne die Chance zu haben es relativ kurzfristig in den Griff zu bekommen. Kenne ich sonst nicht. Und ich merke, daß ich zur schnell heulenden und somit relativ unbrauchbaren Mutter mutiere, dabei möchte ich meiner Tochter gerne nach Kräften helfen - wie auch immer - habe aber Angst auf kurz oder lang selbst therapiert werden zu müssen. Ich habe vor ca. 10 Jahren schon einmal so eine tiefgreifende, schmerzliche Erfahrung gemacht, danach kam der Krebs aus heiterem Himmel, die Zeiten liegen gut bewältigt hinter mir, aber nun habe ich Angst, daß er in meinem psychisch angeschlagenen Körper wieder kommen kann. Also würde ich inzwischen das Problem gerne ignorieren und ausgrenzen, das paßt aber nicht zum wirklich helfen wollen.

Mit diesem Gewissenkonflikt und letztendlich der Tatsache nicht genau zu wissen wie man reagieren soll (knallhart mit der Tochter drüber reden oder vorsichtig an die Hilfe ranpirschen ) komme ich nicht zurecht.

Irgendjemand der dieses innerliche Hin und Her schon (vieleicht erfolgreich) durchlebt hat und einen Rat weiß?

Würde mich über Antworten sehr freuen.
LG Mathilde


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