Re: viel gelesen, trotzdem sehr unsicher und verzweifelt..... (Angehörige)

Mathilde, Sonntag, 09.11.2008, 20:37 (vor 5670 Tagen) @ Jenny

Hallo Mathilde,
die Situation "erfolgreich durchlebt"? kann ich nur verneinen. Ich habe meinem Messie Grenzen gesetzt, er hält sie aber nicht ein, und ich räum dann auf,d.h. verteidige meine Grenzen, sprich den freien Raum. Aber bei mir ist es mein Mann und wir leben zusammen. Bei deiner Tochter hast du kein Recht, aufzuräumen oder zu entsorgen. Was mich wundert, ist, dass du auf Grund von Hörensagen (durch den Notarzt) dir ein solches Drama drum machst bis hin zu Befürchtungen einer neuen Krebserkrankung. Schau dir das Ganze doch erst mal selber an und mach dir ein eigenes Bild. Wenn der Notarzt da war, war deine Tochter ja wohl krank, und dann kann eine Wohnung schnell messiehaft aussehen. Du sorgst dich verständlicherweise sehr um deine Tochter, wann hast du sie zum letzten Mal besucht, ist dir da nichts aufgefallen? Mach dir doch ein eigenes Bild von der Situation, und falls es wirklich so ist, wie der Arzt sagt, sprich sie darauf an, ohne Vorwürfe, und biete ihr deine Hilfe an. Wenn sie es ablehnt, kannst du nichts machen außer sie weiterhin als deine Tochter liebevoll zu akzeptieren. Deine Sorgen helfen weder ihr noch dir.
Liebe Grüsse Jenny

Hallo Jenny,
bin inzwischen auch soweit, daß ich denke es gibt kein "erfolgreiches" durchleben.
Du lebst mit einem Messie zusammen, also mußt Du Dir keinen Zugang zu einer Wohnung verschaffen - Du bist schon drin. Aber für meine Tochter bin ich das gleiche wie der Heizungsableser : KEIN EINTRITT! Das würde sie mir nicht direkt so ins Gesicht sagen, aber ich weiß von Freunden, daß sie nicht öffnet beim Klingeln, auch wenn diese sich sicher sind, daß sie in ihrer Wohnung ist. Wie also soll ich mir da das Ganze mal selber anschauen?
Wann ich sie zum letzten Mal besucht habe? Vor ca. 4-5 Jahren als der Rest der Familie zu Kaffee und Kuchen eingeladen war. War nicht gerade ordentlich da, aber für jemanden wie meine Tochter, die auch zuhause extrem schlampig war, schon irgendwie mittelprächtig.
Was den Notarzt anbetrifft: Der war da weil eine Fischvergiftung vorlag, sie war vorher nicht krank, es ging nur um einen momentanen kritischen Zustand, also nicht um eine längerfristige Krankheit die einiges erklären würde.
Ich sehe meine Tochter 1-2 mal im Monat, aber sie besucht uns, nicht wir sie. An ihr selber haben wir keine Veränderung feststellen können.
Ich/Wir liebe(n) unsere Tochter und wollen, daß es ihr gut geht und sie glücklich wird. Wir haben ihr zu keinem Zeitpunkt Vorwürfe gemacht, denn das bringt garnichts, verhärtet nur die Fronten und vielleicht zieht sie sich dann ganz zurück und der gute Kontakt bricht ab.
Wir haben ihr jede nur erdenkliche Hilfe angeboten, aber die Nachfrage oder konkrete Benennung wie wir ihr helfen können, muß schon von ihr kommen. Wir stehen sozusagen "in den Startlöchern". Angeboten und als sehr wichtig empfohlen haben allerdings sowohl wir als auch ihre Freunde eine psychologische Hilfe. Zunächst hat sie sich darum bemüht - völlig alleine ohne äußeren Druck - nachdem sie als Messie "aufgeflogen" war. Inzwischen hat sie sich aber wieder gegen eine Therapie entschieden. Unseres Erachtens eine völlig falsche Entscheidung, aber sie ist erwachsen und muß das alleine verantworten.
Meine Einstellung hat sich seit meinem Forum-Beitrag durch die Geschehnisse der Tage danach bis heute verändert. ich bin nach wie vor jederzeit bereit zu helfen, sie ist uns jederzeit willkommen, aber wenn sie nicht selber den ersten Schritt macht, können wir ihr nicht helfen. Und ich baue z. Zt. einen inneren Schutz auf unter diesen Umständen die mich sehr bedrückende Situation psychisch nicht mehr an mich heranzulassen. Anders weiß ich mir nicht mehr zu helfen.
Ich bewundere Dich, daß Du das unmittelbare Leben mit einem Messie durchstehst, ich könnte das im Zusammenleben auf Dauer nicht.
LG Mathilde


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