Re: Wie übernimmt man Verantwortung????????? (Allgemein)

Rumpel, Freitag, 17.10.2008, 22:20 (vor 6278 Tagen) @ Xandria

Wie übernimmt man Verantwortung?
Wenn du Minister bist, ganz einfach. Du trittst zurück, kassierst dein Übergangsgeld und später deine Pension.
Wenn du Vorstandsvorsitzender bist, auch ganz einfach, du trittst zurück und kassierst ein paar Millionen Entschädigung.

Ich nehme aber mal an, du verstehst unter 'Verantwortung tragen' was anderes.

Verantwortung übernimmst du im wesentlichen auf zwei Arten:<li>initiativ: Du willst etwas<li>delegiert: Jemand überträgt dir eine Aufgabe

Daneben gibt es noch andere Verpflichtungen, moralischer oder juristischer Art.

Verantwortung übernehmen heißt für mich eine Aufgabe freiwillig übernehmen im Glauben sie erfolgreich lösen zu können.

Dazu gehören mehrere Dinge:<li>Die fundierte Entscheidung: ich muß das Problem voll überblicken können<li>Die Handlungsfreiheit: ich muß entscheidungsberechtigt sein, die Mittel einzusetzen die ich als angemessen erachte.<li>Die Zeit: ich muß die Zeit haben, inklusive Zeitreserven, mich dem Problem widmen zu können.

Natürlich gehört zu einem Arbeitsplatz auch eine Stellenbeschreibung, und da steht drin, was du zu tun hast. Was da drin steht gehört auch zu deinem Verantwortungsbereich, aber auch dort gilt: Du musst über die Arbeitsmittel verfügen, deine Verantwortung auch wahrnehmen zu können.

Verantwortung hat zwei Seiten:
- dafür sorgen, daß alles richtig läuft
- haften, wenn was schiefgelaufen ist.

Warum solltest du nachträglich haften, wenn dir die angeforderten Mittel die das Problem gelöst hätten versagt wurden?

Verantwortung wird selten wahrgenommen, aber oft abgeschoben. Willst du Karriere machen ist das wichtigste, rechtzeitig Verantwortung abzuschieben, andere haften zu lassen.

Ich geb auf mit den eigenen Gedanken zum Thema, die lassen sich nicht auf die schnelle zu einem kurzen Forenbeitrag zu reduzieren. Ich habe mich besonnen mal in Wikipedia nachzuschauen:

Wikipedia: Verantwortung

Rumpel

Nachtrag:

Natürlich kann man die Verantwortung auch einfach an Juristen abschieben, warum versuchen sich zu einigen, man hat doch Rechtsschutz!
Juristen sind aber das letzte, in Bezug auf Verantwortung oder Ethik.

Unsere Justizministerin meint sogar: "Ich meine nicht, dass jeder Bürger die Gesetze verstehen muss."
Dementsprechend schlampig sind die Gesetze aus ihrem Hause.

Und zur Wirkung von Patenten solltest du mal folgendes lesen:
Die Marathon-Männer oder Drei Freunde gegen einen Milliardenkonzern

Da dreht es sich dadrum daß kleine Lichter eine Million Dollar bräuchten, um gegen den US-Amerikanischen Verletzer ihres Patents zu klagen.
Was meinst du wie die Lage aussähe wenn Software-Patente erlaubt würden?
1. Sind die Dinger schneller ausgedacht als die Sekretärin schreiben kann
2. Großkonzerne schließen Patenttauschabkommen auf Gegenseitigkeit, pauschal, keine kleinliche Abrechnerei.
3. Sind die meisten Softwareentwickler selbständig oder in kleinen Firmen tätig, bräuchten zwei Patentanwälte pro Entwickler um weitgehend auszuschließen gegen ein Softwarepatent zu verstossen. Es ist oft kein Problem drum rum zu programmieren.
4. Kleinunternehmen haben nicht das Geld lange Prozesse zu führen, oder überhaupt Prozesse zu führen.

Und obwohl nach dem obigen Link ein US-Konzern bewußt ein Patent ignoriert hat, Hunderte von Millionen Umsatz damit macht, kann der Rechteinhaber nicht klagen, weil ihm eine Million Dollar fehlt?

cetero censeo:
Zypries sollte die Verantwortung übernehmen und zurücktreten!


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