Re: Das Meiste muss nicht perfekt sein. (Allgemein)

Rumpel, Dienstag, 02.12.2008, 19:43 (vor 5635 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Lisa Suisse,
Perfektionismus macht krank. Das ist meine Erfahrung. Das Wissen, dass es die <a href=http://www.ephorie.de/das_80-20_prinzip.htm>Pareto-Regel[/link] gibt und die Erfahrung, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich weniger hart arbeite und mehr für mich erwarte, war für mich ein wichtiger Schritt zur Genesung. Ich war nicht wegen krankhafter Unordnung in Behandlung, sondern wegen schwerer Depressionen, die mich fast das Leben gekostet hätten. Mir fehlte nur die Kraft, um allem ein Ende zu setzen.

Schön daß du die Kurve gekriegt hast. Ich bin noch auf dem Weg, hoffentlich. Das von dir zitierte 80/20-Prinzip ist schön griffig, und falsch. Natürlich gibt es ein Pareto-Optimum, das liegt aber nicht unbedingt bei 80/20. Ein anderes Buch aus dem gleichen Verlag <a href=http://www.ephorie.de/hindle_pareto-prinzip.htm>Das Pareto-Prinzip (80/20-Regel)[/link] liefert da ganz andere Zahlen, und auch die sind teilweise falsch, z.B. die der Boston Consulting Group, das bei Fusionen und Übernahmen 65 Prozent der erwarteten Vorteile über 35 Prozent der Projekte realisiert werden. Fusionen reduzieren aller Erfahrung nach den Wert der beteiligten Gesellschaften, nachdem sich der Pulverdampf verzogen hat. Welche Vorteile bietet dann eine Fusion, außer daß BCG, Investmentbanker, Vorstandsmitglieder und einige Manager davon profitieren?

Natürlich gilt für dich, daß du mit ca. 20% des grob geschätzten Aufwands sehr grob geschätzte 80% der Arbeit erledigst, und es lohnt sich nicht die echten Zahlen zu ermitteln. Es langt ja, wenn du die Tendenz kennst, weißt das es ein Optimum gibt und weißt daß zuviel ebenso schädlich ist wie zuwenig. In der Wikipedia findest du mehr über die Pareto-Optimierung und ihre Anwendungsbereiche.

Bei Management-Literatur sollte man vorsichtig sein, die Jungs können meist schlecht rechnen, sind dafür aber stark in PowerPointlessness, und neigen dazu alles zu ignorieren was nicht in ihr Weltbild passt.

Mehr über den aktuellen Stand der Volkswirtschaft und die Beiträge der modernen BWL und Politik dazu findest du bei Joachim Jahnke

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