Re: Ich kann mir schon vorstellen, warum Angehörige dieses Forum nicht nützen, weil (Angehörige)

Beate, Mittwoch, 10.07.2002, 20:47 (vor 7961 Tagen) @ Anneliese

Hallo zusammen,

, weil sie ihre Lieben nicht verunglimpfen wollen....aus Achtung vor ihnen. Im Messie-Hauptforum hat ja jeder selbst entschieden, sich öffentlich-virtuell "bloßzustellen".

Ganz und gar nicht! Das ist doch anonym hier.

Reale und geschlossene Selbsthilfegruppen sollten gefördert werden. Auf der 2. Fachtagung in Göppingen hatten ca.25 Angehörige die Möglichkeit , in einem für Messies nicht zugänglichen Raum ihre bereits a n g e s t a u t e n Leiden dendlich verbal anzudeuten. Sie kamen zu der Einsicht, daß sie auch Verständnis, Zuspruch und Hilfe brauchen.

Ich brauche immer wieder mal jemanden, mit dem/der ich mich austauschen kann.
Ich kann mir auch nicht erklären, warum ein Angehörigenforum nicht läuft, dito für das Essieforum.

Also mir geht es so, daß ich, wenn ich mich mit dem Messieproblem beschäftige,
wieder wegkomme von mir. Ich möchte mich nur noch am Rande mit der Messie-
problematik beschäftigen und hauptsächlich mit mir. Ich selber habe genug Probleme.

Und da wäre in erster Linie meine Coabhängigkeit als Angehörige eines Messies.

Warum bin ich mit einem Mann zusammen, frage ich mich, der die Thematik absolut nicht angehen will (ansonsten ist er ja ganz, ganz liebenswert :-) ) Warum tue ich mir das Leid an und verzichte auf doch einige meiner Grundbedürfnisse?

Also habe ICH doch ein Problem, oder?

Und das möchte ich mal versuche zu beschreiben, was ich inzwischen über mich herausgefunden habe und was sich zwischen uns abspielt:

Ich erlebe ihn so, daß er sich hinter seinem Chaos versteckt und damit Nähe verhindert, mich auf Distanz hält (und nicht nur mich, denn es darf ja niemand in die Wohnung kommen).
Ich war in meiner Vergangenheit immer wieder mit Männern zusammen, die extreme Probleme mit Nähe hatten. Mittlerweile weiß ich, daß ICH Probleme mit Nähe habe, es mir eigentlich sehnlich wünsche und doch gleichzeitig wahnsinnig Angst davor habe.

Mit 'meinem' Messie habe ich nun einen 'Schuldigen', denn er räumt ja nicht, sodaß ein harmonisches Zusammenleben möglich wäre. Stattdessen halte ich ihn mir schön auf Distanz mit immer wiederkehrenden Aufforderungen und heftigen Streits, doch endlich mal was zu tun, damit es besser wird zwischen uns.

Mit Vorwürfen, Druck und selbst mit Verständnis und Liebe ist absolut nicht zu bewegen!!! Alles von mir ausprobiert! Selbst über das Stadium der Resignation bin ich schon hinaus, jetzt endlich! Ich habe da keinen Einfluß drauf. Es muß bei ihm klick machen.

Was für mich zu tun bleibt, ist, Nähe zulassen zu lernen, sodaß ich dann irgenwann mal vielleicht mein partnerschaftlichen Zusammenleben zulassen kann (mit wem auch immer) und an der Genesung von meiner Coabhängigkeit zu arbeiten.

Neulich habe ich einen schönen Satz gelesen: 'Ein Kranker zieht Kranke an und ein Gesunder trifft Gesunde'

Das Messietum ist für mich eine psychische Erkrankung und ich bin keinen Deut gesünder in meiner Coabhängigkeit!

Und ICH möchte gesund werden!!!!!!!
Also kümmere ich mich um MICH.
Und es geht mir besser! Natürlich habe ich immer wieder Rückschläge :-((( Leider immernoch viel zu oft!!!

Als mir das Heftchen der DHS 'Frau Sucht Liebe - Coabhängigkeit und Beziehungssucht' in die Hände fiel, sind mir die Schuppen von den Augen gefallen.

Ich werde hier auf jeden Fall ab und zu mal reinschauen. Wenn sich hier ein paar Angehörige finden würden, sodaß wir uns mit UNSERER Genesung beschäftigen und nicht mit dem Messieproblem - ich bin dabei!

Liebe Grüße
Beate


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