Re: Es gibt keine einfachen Antworten (Angehörige)

Pure, Dienstag, 05.12.2006, 10:41 (vor 6363 Tagen) @ Kastanie

Hallo Kastanie! *netter Nick übrigens* :))

DAS nenne ich mal einen sehr ausführlichen und verständlichen Beitrag!

Das muss ich jetzt erst einmal auf mich wirken lassen.

Es bringt einen -ehemals- Angehörigen wie mich schon zum Nachdenken.
Ich schätze, dass viele Angehörige (mich vor längerger Zeit mit eingeschlossen) sich in einer Bredouille sehen: Sie würden gerne helfen, würden sogar alles alleine aufräumen, wenn sich der Betroffene nicht gegen diese Hilfe sperren würde. Klar, das Problem liegt tiefer. Das jedoch zu akzeptieren fällt einem Angehörigen sehr schwer.
Aus diesem Grund halte ich auch diese Internetseite für immens wichtig! Jeder kann bei jedem nachlesen und so kommen sich beide "Seiten" näher.

Aggressivität bringt ja nichts, auch wenn es verständlich ist, dass Angehörige anfangs sehr verbitterte und wütende Beiträge schreiben (ich meine damit keine eklatant beleidigenden Beiträge!). Ich denke das kann und muss ein sog. "Messie" akzeptieren und nachvollziehen können. Die ganze aufgestaute Wut muss sich erst einmal wie ein Blitz entladen können.

Da ich selber nicht mehr betroffen bin, fällt es mir nun wesentlich leichter das Ganze differenziert zu betrachten und bin dankbar über Beiträge wie Deinen!

Ich kann jedoch auch Angehörige verstehen, die -vielleicht zum ersten Mal- Hilfe von außen suchen, dann dieses Forum finden und über den Messie in der Familie oder Bekanntschaft "herziehen" (herziehen ist das falsche Wort-sie beschreiben eben die Situation).

Ich schätze, dass jeder der hier Beiträge schreibt (im Angehörigen wie auch im Messie Forum), sich noch nicht mit der Situation abgefunden hat und versucht etwas zu ändern. Beide "Seiten" müssen jedoch erst begreifen warum es soweit gekommen ist. Es gibt sicherlich viele hier, die ihre ersten Beiträge voller Missmut, Wut und Verzweiflung geschrieben haben-wenn man dann mal weitere Beiträge liest, die mit der Zeit geschrieben worden sind, so könnte man meinen, dass diese Postings von zwei verschiedenen Menschen verfasst worden sind. Es ist wohl ein langandauernder Lernprozess.

Dir konnte man ja anfangs auch nicht sagen, woran es liegt. Es tut mir übrigens sehr leid für Dich, dass man Dir so lange Zeit nicht helfen konnte!

In diesem Sinne,
Pure *die mittlerweile sehr gelassen mit dem Thema umgeht und nur noch versucht Angehörigen ein wenig Mut zuzusprechen*