Re: Wie kann ich den Kindern helfen? (Angehörige)

GAST, Freitag, 25.01.2008, 11:29 (vor 5960 Tagen) @ Paladin

Es gibt aber viele Psychopharmaka die sich echt am Grenzbreich bewegen. Z.B. sind Antidepressiva, wenn du so willst, verwandt mit Ectasy, so gesehen dürfte man nichtmal Antidepressiva nehmen, [...]
Bei Tradon ist es beispielsweise so, daß nur Tabletten verordnet werden dürfen, und auch nur in Ausnahmefällen. Alle anderen Darreichungsformen dieses Präparates fallen unter das Betäubungsmittelgesetz. Das dürfte auch bei vielen anderen Psychopharmaka der Fall sein.
[...] da bin ich dann doch verwundert, dass die Kleinen dann nach dem Spielen sich doch 10 Min konzentrieren können, und tatsächlich sitzen!)
Die können sich auch noch länger darauf konzentrieren, sofern die Tätigkeit interessant ist. Hyperfokussierung ist durchaus ein ADS-Symptom. Man kann also nicht generell sagen, daß aufgrund eine längeren beobachteten Konzentrationsphase ADS auszuschließen ist.
Oft können nur gut geeichte Tests überhaupt die genaue Ausprägung und das Erscheinungsbild der Krankheit vervollständigen.
Selbst da wäre ich noch skeptisch, ob die das können. Als Mensch mit naturwissenschaftlicher Ausbildung sag ich es mal wie ein Physiker: Wer mißt, mißt Mist!
Wie will man derartige Tests denn eichen und vor allem bezogen worauf? Geht das objektiv überhaupt? Um verläßliche Ergebnisse zu bekommen, brauche ich eindeutige reproduzierbare Test- oder Meßbedingungen. ich bezweifele, daß so etwas bei psychischen Tests möglich ist. Man bekommt allenfalls Hinweise, daß etwas so sein könnte aber nicht zwingend so sein muß.
Da hat es die Physik schon erheblich einfacher...
LG vom Paladin


Ja, man eicht die wie alle psychologischen Tests: mit sehr aufwendigen statistischen Verfahren! Und diese geeichten Tests sind dann, so meine ich, schon aussagekräftig!! Aus dem einen Grund: das es das Krankheitsbild genau erfasst, und die Krankheit ja erst über den Test definiert ist. Der Test misst ja im Grunde nur ob und wie sehr ausgeprägt eine sog. Teilstörung des Gesamtkrankheitsbilds vorliegt. Und zum gesamten Krankkeitsbild gehören dann eben ALLE Störungen die voneinander abhängig sein müssen, und mit einander in Zusammenhang stehen müssen. Glaub mir, da gibt gute, und sehr geeignete statistische Verfahren dazu!! - Ich vertraue solchen Tests! Bestehen sie doch meist aus jahrelanger, wenn nicht jahrzehnte langer Arbeit, und sind gut durchdacht und vielmals geprobt und überprüft worden! Da brauchst du dir überhaupt keine Sorgen machen, dass da ein Schmarren an Tests beim Psychologen, Arzt ect. getestet wird, weil eben nur Tests veröffentlicht werden DÜRFEN, die die entsprechenden Gütekriterien (dazu gehört auch die Reproduzierbarkeit) erfüllen. Dafür sorgt die sog. Ethik- Kommission.

Zu der Hyperfokussierung kann ich nur sagen, ja, von mir aus, wenn sie krankhaft ist, und die KINDER leiden, lass ich das mal als Symptom gelten. Aber ich denke es gibt viele Kinder, die aufgrund ihrer Lebensumstände, dazu neigen hyperaktiv zu sein ect. Man muss immer sehen in welcher Umgebung sich das Kind befindet, evt. erfordert die Umgebung das (ich nenns mal) "ADS- Verhalten" - sprich, keine Spielmöglichkeit, den ganzen Tag vorm Fernseher, zuwenig elterliche Zuwendung, Eltern beide arbeiten, Scheidung, Tod in der Familie, Gewalt in der Familie, usw.
Die Erfahrung, die das Kind macht, interagiert mit den Genen. D.h. je nachdem welche "Gene" grad gebraucht werden, werden sie auch aktiviert. - d.h die Umwelteinflüsse sind bei ADS mindestens genauso wichtig, wie die genetische Veranlagung. - daran denken die Ärzte oft nicht, auch nicht, wenn sie die Diagnose stellen.

LG


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