Re: Messie Angehöriger (Angehörige)

BigBird, Samstag, 04.10.2008, 22:57 (vor 5706 Tagen) @ thiloundbeate@yahoo.de

Hallo Janna.
Danke dir erstmal für deine aufbauende Worte.Es war für mich schon schwer, in einem Forum zu schreiben. Momentan kann ich mir nicht vorstellen,meine Gefühle einem Menschen preiszugeben,der unmittelbar vor mir sitzt und der mir völlig fremd ist. Erschwerend kommt dazu, dass wir in einer Gegend wohnen, in denen Psychologen wohl schon mal was von Messies gehört haben aber mehr auch nicht. Ich musste dem oder besser gesagt der Psychologin erstmal erklären,was ein Messie eigentlich ist. Selbstverständlich hat sich das später geändert und sie erwies sich als echter Glücksgriff für meine Frau, aus der sich sogar eine Freundschaft bildete. Vor 2 Jahren bemerkte sie einmal, dass sie mich als Angehöriger nicht behandeln könnte und ich solle mir jemanden suchen. Ich sagte ihr ,dass ich keine Behandlung brauche,mir ginge es gut. Nein, ihnen geht es nicht gut ,war ihre Antwort. Damals verstand ich das nicht,heute macht es Sinn. Jedenfalls habe ich echt Schiss, bei irgendjemanden einen Seelenstreaptease hinzulegen.Ich habe Angst, dass er oder sie dann sagt:Ich kann dir nicht helfen.

Mir fällt dazu ein Buch ein 'Wenn Frauen zu sehr lieben - die heimliche Sucht, gebraucht zu werden', von Robin Norwood. Auch wenn in dem Buch hauptsächlich von Frauen die Rede ist, gibt es auch Männer, die das betrifft. Bei einem Alkoholiker würde man es vielleicht Co-Abhängigkeit nennen. Ihr beide gehört und paßt zusammen, mit allen Facetten Eueres Lebens, einschließlich dessen, daß Deine Frau Messie ist/war. Auch wenn Du darunter gelitten hast, hast Du Deinen Platz und Deine Rolle in dem 'Spiel' gehabt, und wußtest, wo Du hingehörst, und was Deine Aufgabe ist, sozusagen. Wenn Deine Frau sich jetzt ändert, ändert sich auch Deine Rolle und Deine Aufgabe, Du selbst mußt Deinen Platz neu finden. Ja, ich denke auch, daß es gut wäre, wenn Du Dir einen Therapeuten suchst. Aber der muß von Messies eigentlich nichts wissen, es reicht, wenn er sich mit 'Co-Abhängigkeit' im weitesten Sinne auskennt.

Viele Grüße,
Christine


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