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Re: Mo2 * Familienrätsel (Allgemein)

Ruth @, Dienstag, 30.06.2020, 18:43 (vor 1466 Tagen) @ Micha
bearbeitet von Ruth, Dienstag, 30.06.2020, 19:01

Hallo, Micha,

edit: Jetzt kapiere ich erst , warum Du "hä" machst. [image]
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Das ist thematisch kein Problem.

Weihnachten 2019 sitzt der Clan am Kaffeetisch, meine Tante lobt die hauswirtschaftlichen Fähigkeiten und Backkünste meiner verstorbenen Mutter .
Plötzlich kommt von der Seite die Stimme meines Onkels: "...Finanzen konnte die auch sehr gut und hat uns Geschwister nach dem Tod der Eltern um -zigtausende über den Tisch gezogen..."
Meine Schwester sofort aufgebracht im Mutterverteidigungsmodus; will , dass ich ihr beispringe. Es wird lauter. Ich sage: " Grundsätzlich ist nichts unmöglich. Das ist jetzt blöde, wir waren noch 'Kinder' und haben davon wenig bis nichts mitbekommen. Da müsste man jetzt die Mutter hören, aber die kann bekanntlich nichts mehr dazu sagen.
Shit happened..."

Meine Schwester schmollt, der Onkel ist unzufrieden und die Tante lenkt um auf Backzutaten.

Erstmal gerettet.

Grundsätzlich kokelt das Brikett aber noch zwischen meiner Schwester und mir , weil ich meiner Mutter "sowas zutraue".

Und ich denke da seit Weihnachten dran rum.
Kam aber auf keinen grünen Zweig.

Fakt ist, dass mein Vater nichts mit Geldgeschäften zu tun hatte, außer Geldverdienen, das war so arg, dass er nicht mal in der Lage war ein Überweisungsformular auszufüllen.

Finanzen hat immer die Mutter geregelt, denn sie verstand zu wirtschaften.

Fakt ist auch, daß der grösste Wunsch meiner Mutter das eigene Haus war.


Jetzt müssen wir in die Vergangenheit zurück: Meine Grossmutter war am ehesten vergleichbar mit der Muhme Rumpumpel. Und das schon immer. Ihre eigenen Kinder wollten nicht mehr mit ihr zu tun haben als nötig.
Richtig schlimm.

Und meine Mutter war mit ihrer Schwiegermutter im Dauerclinch.
Als die Grossmutter dann in Abwesenheit meiner Eltern der Nachbarschaft Führungen durch die schicke Wohnung meiner Eltern gegeben hat - inklusive Blicke in die eine oder andere Schublade - und meine Mutter das entdeckte, war erstmal Ende .
Und jahrelang kein Bild, kein Ton.


Was ich aber (peinlicherweise ) vollkommen ausgeblendet hatte:

Als die Großmutter dann bettlägerig wurde , waren die eigenen Kinder nicht bereit, auch nur einen Handschlag für diese Frau zu tun:
"Sie hat uns gequält und mißhandelt
und
wir werden sie ganz bestimmt nicht pflegen!"

Also hat meine Mutter 10 Jahre lang umsonst ihre verhasste Schwiegermutter gepflegt und sich dabei aufgerieben.
Und egal wie ich zu meiner Mutter stehe :
Sie war absolut korrekt dabei, Mutter war vom Fach und bessere Pflege hätte die Grossmutter von ihren Kindern ganz sicher nicht bekommen.

Ich habe mich damals gefragt, wie das alles möglich war mit der Auszahlung der Geschwister + Übernahme und notwendigem Umbau des Hauses - aber über Geld spricht man nicht und Kinder sowieso nicht.

Aber ich kenne auch moralisches Empfinden" + "Gerechtigkeitssinn" meiner Mutter
und ich kann mir gut vorstellen, dass sie die 10 Jahre Krankenpflege akribisch in Dollars umgerechnet und vom Auszahlungsbetrag einbehalten hat ...
Juristisch gesehen nicht korrekt , moralisch gesehen sehr wohl.

Und so wird ein Schuh draus.

Jetz überlege ich, ob ich das Thema nochmal bei meiner Schwester anspreche - mit meinem Onkel sicher nicht .

Wie Du siehst, eine Geschichte , wie man sie immer wieder in Familien hört, wenn es ums Erben geht... :-|

Schönen Abend noch !


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