Kleidung@Schlumpfine (Allgemein)

Sakem, Donnerstag, 10.07.2008, 08:48 (vor 6027 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Schlumpfine,

während ich in drei Jahre alten, löchrigen Jeans und mit einem ausgeleierten Sweatshirt

über diese Aussage bin ich gestolpert.
Ich habe T-Shirts, die sind über 10 Jahre alt.
Ich trage sie regelmäßig.
Ich liebe sie und pflege sie entsprechend.
Sie sind von guter Qualität und haben zu DM-Zeiten ca. 30,00 DM gekostet.
Für mich damals viel Geld. Aber die Investition in gute Ware hat sich gelohnt.
Sie sind zeitlos und ich freue mich heute noch daran.
Will sagen: das Alter der Kleidung sagt nichts über den "Wert" aus.
Ich hätte auch ein billiges von schlechter Qualität kaufen können.
Wer weiß, ob es heute noch so gut aussehen würde.

Zu den löchrigen Jeans stellt sich mir die Frage, warum sie Löcher haben?
Aus modischer Absicht oder sind sie kaputt?
Das kann man ändern. Wenn es dich stört, dann solltest du sie flicken.

Ein ausgeleirtes Sweashirt kann man ändern (lassen).
Bei den Kindersachen habe ich neue Bündchen angenäht.
Gibt es als Meterware preiswert zu kaufen.

Bei uns in der Stadt gibt es ganz viele Sozialkaufhäuser.
Dort bekommt man sehr gute Kleidung für n´Appel und n Ei.
Ab -,50 Eur findet man schon tolle Sachen.
Einige Einrichtungen geben nach Vorlage der entsprechenden
Ausweise Kleidung kostenlos ab.

In manchen Supermärkten gibt es T-Shirts für 1,99 Eur.
Da ist das Schälchen Himbeeren teurer!
Oder die Zeitschrift kostet 2,50 EUR. Dafür hätte man Geld übrig
Ich finde gute Kleidung und Geschmack hat nichts mit Geld zu tun.
Wieviel Wert legtst du auf Qualität, Pflege, Aufbewahrung
und Zusammenstellung deines täglichen Outfits?

Welchen Selbstwert drückst du durch deine Kleidung aus?
Ich finde auch, dass gute Kleidung etwas mit Respekt den anderen gegenüber zu tun hat.
Wie begebne ich meinen Mitmenschen?
Ungepflegt, vernachlässigt, schäbig, schmutzig...?
Was mute ich meinem Gegenüber zu? Welchen Anblick biete ich ihm?
Welchen ersten Eindruck biete ich ihm.

Wie möchte ich behandelt werden?
Kleider machten schon immer Leute.

Bist du schon mal im Kostüm, geschminkt und mit Pumps im Supermarkt
einkaufen gegangen und hast die Verkäuferin um Hilfe gebeten?
Man wird zuvorkommender behandelt als im schlampigen Klamotten.
So ist jedenfalls meine Erfahrung.

Übrigens bin ich selbst vollzeit berufstätig.
Bin seit dem Alter von 1 und 3 Jahre alten Kindern allein Erziehnde
mit Haus und Hof und ohne Unterstützung.
Habe zwei Totalschäden der Wohnung, Scheidung, Krebstod des Vaters,
drei Arbeitsplatzwechsel (andere Orte!) innerhalb eines Jahres und
jetzt das Exil seit über 8 Monaten in der Ersatzwohnung halbwegs überlebt.

Ich weigere mich die Opferrolle anzunehmen und dies durch meine Kleidung auszudrücken.
Dieses letzte Stück Selbstachtung ( mich selbst be-achten) möchte ich mir bewahren.

Sakem


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