Re: Selbstachtung@Schlumpfine (Allgemein)

Xandria, Donnerstag, 10.07.2008, 17:20 (vor 6027 Tagen) @ Schlumpfine

Als ich mein Leben und das meines älteren Kindes noch selbst gemeistert habe, habe ich mich auch nicht als Opfer wahrgenommen. Im Zusammenleben mit einem Ehemann, der es hasst, die Verantwortung für unseren Lebensunterhalt allein zu tragen, habe ich viel von meinem Lebensmut und meiner Lebensfreude eingebüßt. Obwohl er mich bedrängt, endlich wieder arbeiten zu gehen, übersieht er geflissentlich, dass die Betreuung von zwei Kindern mit einem Altersabstand von 11 Jahren (davon eins noch unter drei) für eine Ehefrau wesentlich kniffliger zu organisieren ist, als die Betreuung nur eines Kindes für eine ledige Mutter - und dass meine mehrjährige Familienpause meinen Arbeitsmarktwert nicht gerade gesteigert hat. Er meckert nur, weil ich zuviel Geld ausgebe.
Als wir noch beide verdient haben (ich hatte netto mehr als er) hat er, nachdem er seine Wohnung aufgegeben hat und zu mir gezogen ist, nur ein knappes Drittel seines Gehalts als Kostgeld an mich überwiesen. Damit waren 40% unserer Lebenshaltungskosten gedeckt. Die anderen 60 % habe ich geschultert - da mein erstes Kind nicht seins ist und ich eine Regelung, bei der jeder Erwachsene 2/5 und das Kind 1/5 Kosten verursacht, damals fair und angemessen fand. Meine 60% der gemeinsamen Lebenshaltungskosten waren knapp die Hälfte meiner Nettoeinahmen. Den Rest konnte ich sparen, für Kleidung, Schuhe und Make up, Reisen, Weiterbildung und Freizeitgestaltung ausgeben.

Und das Opfer in unserer Familie bin gar nicht ich: *sarkasmus an* Das wahre Opfer ist mein armer Ehemann, der meine parasitäre Lebensweise als Vollzeitmutter mit seinem sauer verdienten Geld finanzieren muss - obwohl er doch ganz bewusst eine lebenstüchtige, finanziell unabhängige Single-Mom als Partnerin gewählt hat, die ihn jahrelang von jeder Form finanzieller Verantwortung für andere Menschen entbunden hatte. *sakasmus off*

Hallo liebe Schlumpfine,

fühl dich erstmal von mir gedrückt.

Die Einstellung deines Mannes ist ja echt der Hammer, muss ich sagen. Wie so gibt es in Partnerschaften heutzutage soviel "seins" "meins" "deins" und sowenig "unser"? Hast du ihm mal klar gemacht, dass der "Parasit" (nicht ernst nehmen jetzt) an seiner Seite die durchaus sehr wichtige und mit einer Vollzeittätigkeit gleichzusetzende Aufgabe hat nicht nur "ihr" eigenes Kind, sondern auch "sein" (ja natürlich euer beider) Kind großzuziehen. Die Rechnung sieht demnach so aus, dass je ein Erwachsener 2/6 und "dein" Kind 1/6 und "sein" Kind 1/6 der Kosten verursachen. Die Kostenverteilung wären somit schon mal 50/50. Und vielleicht solltest du ihm mal vorrechnen was eine Fremd-Betreuung "seines" Kindes (Hort, Tagesmutter etc.) "ihn" kosten würde. Das Geld stände dir ja eigentlich auch zu. Darüber hinaus dann noch die Kosten, die dir als Familienmanagerin mit den Haushaltsaufgaben zustünden. Da sollte er seine Ansichten über dein "parasitäres" Dasein schnell ändern. Und überhaupt, warum ist er denn damals nicht zu Hause geblieben und hat sich um eure Kleinste gekümmert?

Vielleicht bin ich jetzt wieder etwas zu hart gewesen, aber ich find so was eine bodenlose Unverschämtheit. Außerdem stehen dir im jeden Arbeitsverhältnis 3 volle Jahre! Mutterschutz zu, also soll er dir diese zumindest auch lassen, gerade wenn eure Kleinste noch so bedürftig ist.

Gruß Xandria


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