Selbstschutz (Allgemein)

Sakem, Samstag, 26.07.2008, 19:40 (vor 5993 Tagen) @ Astarte

In der jüngsten TV-Reportage hieß es bei einer Frau, dass Messi-Syndrom begann nach einer Trennung. Rein fiktive Gedanken: Möglicherweise sieht sie das Scheitern der Beziehungs bewußt/unbewußt als Versagen, kann sich das selbst nicht verzeihen, und bestraft sich deshalb mit Selbstsabotage?
Gleichzeitig überlagert der Mess auch ein Gefühl der Unsicherheit, wie es so oftmals lapidar heißt. Vielleicht weil man das Gefühl hat, genau das zu bekommen, was man verdient?

Für mich war es der Verlust.
Diese Leere.
Womit ausfüllen?
Alkohol?
Ich brauche einen klaren Kopf.
Rauchen?
Geht nicht. Aus gesundheitlichen Gründen *grins*
Essen?
Ich will ja nicht dick werden (bin es schon) *doppelgrins*
Kaufsucht?
Zu teuer. Früher praktiziert.
Die Folgen davon trage ich heute noch ab. Mit original Preisschildern dranAlso sammeln.
Papier ist kostenlos (Flyer, Zeitungen und Zeitschriten von anderen,
Postkarten in Kneipen, Kataloge (sehr zu empfehlen!),
Reiseprospekte, Rezeptsammlungen, Handarbeitanleitungen...)
Das ist ganz leich zu beschaffen.
Fällt nicht auf.
Man hat keinen Kater.
Wird deshalb gesellschaftlich nicht geächtet.
- Erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn man den Kontrollverlust zu spät fühlt-

Man hat sich "das Leben /die Zukunft verbaut".
Die Probleme sind einem "über den Kopf gewachsen".
Man hat sich "verzettelt".

Ich habe mir eine Mauer errichtet.
Aus Kartons.
Isolation als Schutz vor weiteren Verletzungen oder Verlusten.
Wenn ich keinen an mich ranlass
e, dann kann mich auch keiner mehr verlassen.
Ist doch logisch, oder?!
.
Der Schuss geht nur nach hinten los.

DAS WAS ICH WILL VERMEIDE ICH.

Der Mess als Beziehungsersatz.
Statt Menschen: Materielles.
Der kann nicht abhauen. Es sei denn , ich schmeiße ihn selbst raus.
So ist der Mess für mich ein Selbstschutz.
Ich bin ihm dankbar, dass er mir das Überleben möglich gemacht hat.
Er war mir eine Krücke.
Ich hatte eine Aufgabe: den Mess zu verwalten.
Wie und womit hätte ich die viele tote Zeit sonst "ausfüllen" können?

In gewisser Weise bin ich meinem Mess dankbar.
Aber seine Zeit ist gekommen,
wo ich ihn nicht mehr brauche.
Ich kann meine Krücken langsam fallen lassen
und die ersten selbständigen Schritte
in ein neues Leben wagen.

( Jetzt bin ich aber ins Plauschen gekommen)

lg Sakem


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