An Micha für Mala (Angehörige)

yeah-oje-yeah, Samstag, 28.09.2002, 22:56 (vor 7880 Tagen) @ Micha ( Textcopie )

Hallo!
Schreibe im Angehörigen Forum heut zum zweiten Mal. Bin ca. 1/4 Jahrhundert alt, aber schon so lange mit dem Messie Problem konfrontiert.
Will jetzt darüber mich gar nicht länger auslassen, habe aber einen Vorschlag, wie man sich leichter tut, z.b. die Küche aufzuräumen. Da ich jüngere Geschwister habe, und wenn ich zu Hause bin oft die Küche "mache", weiß ich, was einen bei so einem Vorhaben alles ablenken kann. Aber die Ordnung beginnt im Kopf. Es mir vorher irgendwo aufzuschreiben, dass die Küche heute noch um die und die Zeit zu erledigen ist, würde mich nur stressen, ich seh es eh wenn's wieder mal so weit ist. Wobei ich in meiner eigenen Wohnung dieses System weniger anwende, weil ich da relativ gleich dahinter bin, dass sich das Geschirr zumindest in Abwaschnähe ansammelt, und nicht in der ganzen Wohnung. Aber wenn ich bei meiner Familie zu Hause bin, da machen sich die alle oft den ganzen Tag was zum Essen, nehmen Brett und Messer, schneiden sich Brotscheiben runter, holen Sachen aus dem Kühlschrank, und lassen's am Verwendungsort liegen. Das ist einfach so. Eine Idee mit einem Regal, wo jeder drinnen einen Abstellplatz für sein persönliches Tablett hat, dass er für solche Mahle im Alleingang verwenden kann, wo sogar sein Name drauf steht, hat sich leider nicht bewehrt. Die einzige, die ihr Tablett noch verwendet, bin ich, die anderen hat meine Mutter wie Bilder an die Wand genagelt, und das schöne Regal wurde zu einem für Bücher umgewandelt, weil das Regal vorher immer furchterbar ausgesehen hat, Speisen und deren Reste, gebrauchtes Geschirr, alles wurde auf diesem Tablett abgestellt, und statt es mindestens einmal am Tag zu entsorgen, wie eigentlich toleranter weise vorgesehen gewesen wäre, wurde jedes für sich eine Mülldeponie, oder die andere Variante war, dass es verstaubte. Aber da ich ja nur alle 3 Wochen am Wochenende dabei bin, konnte ich nicht dahinter sein. Tja. Man könnte echt resignieren. Was mir schon alles eingefallen ist, für die daheim. Unglaublich. Aber nun zur Küche, und zwar zu einer im fortgeschrittenen Stadium des Chaoses. Es ist wie ein Denkspiel: Ich gehe hineien, denke nicht: oh wie siehts denn hier aus, ich glaub ich muss flüchten, sondern denke: auf in den Kampf, oder besser gesagt das Spiel. Mein Röntgenblick durchleuchtet das Geschehen auf der Suche nach Besteck. Mit dem beginne ich immer, aber jeder hat da wahrscheinlich andere Vorlieben, mit was er beginnt. Also alle Gabeln, Löffeln und Messer, Schneebesen, Reibeisen, Kochlöffel, usw. sammel ich ein, wie in einem Suchbild die Fehler filtere ich sie heraus. Dann suche ich mir eine sicherlich herumstehende Schüssel oder einen Kochtopf geeigneten Formats, den ich neben der Abwasch postiere, nachdem ich alles was sich dort befindet mit einer Handbewegung sachte zur Seite schiebe. Dahinein kommt nun alles. Die nächste Beute sind dann z.B. Teller, und dann Töpfe, und dann Müll wie Plastik und so Sachen, aber immer nur eine Kategorie auf einmal. Meine Mutter ist ja meistens nicht so, dass sie das ganze Geschirr einfach austrocknen lässt. Ein Teil, besser gesagt so viel Platz hat wird bei ihr in der Abwasch eingeweicht, aber zum Zeitpunkt des Küche machens ist das Wasser kalt und dreckig und überhaupt viel zu viel Wasser, mehr als die Oberfläche von Geschirr braucht. Kommt mir beim Abwaschen irgendwas eingetrocknetes unter, dann benetze ich es derweil einmal mit dem Fetzen (Lappen) mit Wasser, und stelle es auf die Seite, 3 Teller später komme ich wieder darauf zurück, inzwischen ist es "eingeweicht" genug und schon mit wenig Schrubaufwand sauber zu bekommen. Bevor ich aber zum Abwaschen schreite, steht alles neben der Abwasch getürmt, wie in einem Donald Duck Heft beim Donald oft Hundert Teller übertriebener Weise stehen (der hat glaub ich übrigens auch was mit Messies gemeinsam, sein Lieblingsarbeitsplatz wäre das Schaufenster eines Bettengeschäfts und er hat sich, obwohl erwachsen, immer noch nicht von seinem Onkel Dagobert abgenabelt, aber er kommt über die Runden mit seinen, das Chaos ausgleichenden, wiffen 3 kleinen Neffen mit dem schlauen Buch. In diesem Buch steht auch bestimmt eine Anleitung zum Küche machen, mit der ich jetzt wieder fortfahren möchte, nach diesem kleinen Exkurs, es sei hin und wieder gestattet. Dieser Ausflug in diesem Text ist ein anderes Mal ein Kind, das einen ablenkt. Ablenkung kommt vor. Aber jetzt gehe ich wieder in die Küche zurück, weil das Kind zum Glück grade keine Verletzung hat, und ich im glaubhaft versprechen konnte, dass wir das kleine Problem nachher angehen, oder weil sich das Problem in der Kürze schon gelöst hat, das Geschirr steht getürmt neben der Abwasch. Da hat es einen Ruhepunkt. Ich wische alle Küchenflächen sauber und nun ist die Küche in einem Zustand, wo ich in meiner eigenen Wohnung vielleicht erst anfangen würde mit dem Aufräumen (Küchenkastelchaos ist nicht mein Problem, bzw. ab und zu bin ich's angegangen, aber erst, nachdem die Küche ansonsten sauber war). Ich kann mich nun entscheiden. Ist es erst Mittag, und habe ich gerade noch was anderes vor, was auch immer, dann verlasse ich nun die Küche, und das obwohl noch nicht abgewaschen ist, weil sich ja sicherlich noch ein bißchen mehr ansammeln wird im Laufe der weitern Tagesstunden, oder es ist schon später Nachmittag oder Abend, und ich erledige den Abwasch oder räum Geschirrspüler ein, usw. Ich finde das echt wie ein Spiel, und das tolle ist, es darf jeden Tag neu gespielt werden, und in allen Variationen.
Liebe Grüße an alle Messies die es lesen, und auch an alle anderen
Eure yeah-oje-yeah


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