Re: Am Arbeitsplatz (Angehörige)

Andrea, Donnerstag, 28.08.2008, 18:20 (vor 5743 Tagen) @ Carolyn

Nein, ihr "Messie"-Sein ( ich mag das Wort nicht mehr,
deshalb in Anführungszeichen)ist bis an den Arbeitsplatz
vorgedrungen und wurde dort von uns unter dramatischen
Umständen entdeckt.

Wenn diese Angestellte ihre Arbeit überhaupt nicht richtig machen
kann, dann erscheint auch eine Kündigung als angemessen, es
ist im allgemeinen nicht Aufgabe eines Arbeitgebers alle
Probleme aller Menschen zu lösen.

Wenn die Angestellte allerdings bisher sonst gute Arbeit geleistet
hat, wird der Arbeitgeber selber daran interessiert sein, sie
zu behalten. Dann sollte man sich aber mit ihr auf bestimmte
Regeln einigen, etwa daß der Raum ab dem ersten Oktober bei
Feierabend stets ohne die aufgefallenen Mängel hinterlassen
werden muß, um eine Kündigung zu verhindern.

Wie sie das dann macht ist ihre Sache. Ob sie es nun ohne oder
mit Therapie schafft und so weiter. Das ist eine erwachsene Frau
und kein Kind. Sie muß also in der Lage sein, solche Entscheidungen
zu treffen und sich gegebenenfalls Hilfe zu holen.

Vorgesetzte überlegen,ob die Kollegin so haltbar ist.

Das muß ihr deutlich gesagt werden. Und zwar:

Erstens schriftlich, beispielsweise in der Form einer
Abmahnung.

Zweitens mit objektiv überprüfbaren Kritierien für den
Fall einer Wiederholung / Fortsetzung.

Also nicht „ordentlich“, sondern „nach Feierabend bleiben
keine Nahrungsmittel/-reste außerhalb des Mülleimers im
Büro / keine Kartons auf dem Boden“ u.s.w. (Dort das
Einsetzen, was als Störung aufgefallen ist.) Es sollte
bei einer Prüfung des Raums möglichst nicht vom
subjektiven Ordnungsempfinden einer Person abhängen,
ob der Raum akzeptabel ist, sondern von objektiven
Kriterien. Also, wenn nach Feierabend eine
Avocado im Raum ist, dann ist das objektiv Nahrung.

Wenn die unhygienischen Umstände und die grobe Unordnung
beseitigt sind, kann man vielleicht gleichzeitig ein gewisses
„kreatives Chaos“, das bei manchen Menschen die Produktivität
nicht mindert, tolerieren.

Aber die Kollegen, die ihr Hilfe angeboten haben, sind
langsam sauer, weil sie die Hilfe nicht will.

Die Hilfe annehmen ist nur Sekundärziel, Primärziel ist
die Ordnung am Arbeitsplatz. Ob sie das mit oder ohne
Hilfe macht, ist dann ihre Entscheidung. Du hast geschrieben,
daß die Vorgesetzten überlegen, ob sie haltbar ist.

Das muß ihr deutlich gesagt werden.

Und dann ist sie am Zug.


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