´Du brauchst nur eine Putzfrau! Das ist alles!´ (Allgemein)

Astarte, Samstag, 03.05.2008, 15:27 (vor 5847 Tagen)

"Du brauchst nur eine Putzfrau! Das ist alles! Du bist nur faul!"

Na, würde Euch bei dieser Aussage auch die Hutschnurr hochgehen? Mit Sicherheit. Davon gehe ich mal aus. Und je öfter man es hört, um so mehr würde man vermutlich die Ohren auf Durchzug schalten oder aggressiv darauf reagieren.

So in etwa geht es mir im Moment. Zwar nicht genau dieser Satz, aber es heißt: "Du brauchst nur einen Babysitter, dann hast Du dein Leben wieder im Griff!" Was allerdings hinten und vorne nicht stimmt.

Es macht mich so fertig. Ich bin ja so schon ziemlich am Ende, fix und fertig, und eigentlich ein Fall für die Klinik, und halte nur wegen meiner Kleinen durch. Ich war bei mehren Experten (Psychologen der Familienberatungsstelle, der Uniberatung, meinem Psychologen und dem Psychologen meiner Kleine, die leider auch in Behandlung muss)... und klar ist, dass im Moment nicht an Studium alleine mit Kind in der Abschlussphase und diesen Begleitumständen zu denken ist.

Wenn man dann eh schon völlig am Boden liegt, tritt diese Aussage gegen alle Vernunft noch mal so richtig rein. Sie kommt von einem Messi, meinen Gemahl, der seine Eltern und alle Bekannten noch davon überzeugt und es auch dem Kind so einredet: "Ihr müßt gar nicht umziehen. Mama braucht nur einen Babysitter".

Im Endeffekt geht es um die Frage, wer der größere Messi ist und wer die größeren psychische Probleme hat. Sollte man nicht eigentlich meinen, dass zwei Messis sich untereinander Verständnis entgegen bringen?

Offenbar nicht. Was aber unter Umständen an seinen Begleitsymptomen (psychotischer Schub per execellance) liegt. Er WILL nicht von mir verstanden werden, und auch nicht an andere denken müssen. Es war für ihn immer bequem zu denken: "Die versteht mich eh nicht!" denn so konnte er alles abblocken, mußte sich nicht damit beschäftigten. An dem Tag an dem ich soweit durch seine sehr realitätsfernen Mauern mal durchdrang, und er für den Bruchteil einer Sekunde wirklich verinnerlichte, dass es mir vielleicht auch genauso geht, brach er völlig zusammen, tickte aus, verließ mich und das Kind
Seit dem ignoriert er meine ihm sehr gut vertraute Situation so extrem, dass ich ernsthafte (!!!) Sorgen um seinen Zurechnungsfähigkeit habe. Ernsthaft.

Beispielsweise traue ich mich seit 2 Jahren kaum mehr den Briefkasten zu leeren. Alle 8 Wochen macht er das mit mir zusammen, öffnet meine Unterlagen für mich, während ich im Nebenraum einen Panikanfall bekomme. Genau wegen so was ist ER in einer gerichtlichen Betreuung vom Amtsgericht (wegen dem Messitum wohnten wir getrennt), aber bei mir zählt das nicht? Seit 2 Jahren weiß er, wie krank und wortwörtlich depressiv mich meine Wohnung macht. Dass ich wegen dem ganzen Ordnungsthema nachts nicht schlafen kann. Dass ich es ebenso wenig schaffe Ordnung zu halten. Es stimmt, dass mein Mess nicht so extrem ist wie seiner. Ich bin z.B. kein Sammler. Auch stimmt es, dass ich grundlegend weiß, wie man Ordnung hält im Gegensatz zu ihm. Aber das alleine macht es ja nicht aus. Umsetzen kann ich von meinem Wissen schon lange nichts mehr. Dafür aber leide ich etwas mehr darunter, weil ich weder mit Verdrängung gesegnet bin, dafür aber mir Sorgen um die Kleine mache, die bei mir lebt. Die keinerlei richtiges Verhältnis zur Ordnung lernen kann mit ihren sieben. Es stimmt auch, dass ich keinen "Versager-Minderwertigkeitskomplex" habe, dafür was mein Aussehen betrifft. Dass ich Panik bekomme, wenn's an der Tür klingelt, aus Angst, der GErichtsvollzieher steht davor. Panik auf mein Konto zu schauen. Dass ich es nicht schaffe, wenigsten die Wäsche zu machen oder zu spülen. Okay, ich spüle alle 2 Wochen, dafür im 3 Personen Aushalt. Da kein Platz auf der Ablage, stappelt sich das Geschirr auf dem Küchenboden, so wie der Müll und leere Flaschen, so dass man manchmal kaum durchgehen kann. Bei ihm steht das Zeug 8 Monate rum, wenn er überhaupt was kocht. Und vieles mehr.

Doch all dies leugnet er. Hat ein Messi Recht den anderen Langohr zu schimpfen? Nur weil sein Geschirr vielleicht länger steht als meines? Ist mein Wohnungleid weniger wert weil ich KEIN ADS habe, dafür aber völlig überlastet mit Studium, Kind, Finanzen, dem Messi-Gemahl?

Nun kennt sonst aber keiner die genaue Situation, und alle, die er kennt inklusive meiner einst sehr geliebten Schwiegereltern werden davon überzeugt, dass ich GAR KEINE Probleme hätte, dass ich ja nur einen Babysitter/Tagesmutter brauche etc. Es ist ein Schlag in Gesicht, zusätzlich zu all meinen Themen. Auch dem Kind versucht er das einzureden.

Die passende Antwort wäre, wenn ich nun behaupten würde, er wäre kein Messi und nur faul, und Betreuer und stationärer Aufenthalt in der Klinik sei nur eine Ausrede für die Faulheit und so weiter... was ja Blödsinn wäre. Ich schätze, ihr hier wisst, wie verletztend so etwas wäre. Aber mir geht es in der akuten Krise (seit er mich verlassen hat) eh schon furchtbar schlecht, und dann ständig immer wieder diese Aussage: "Du hast ja keine Probleme!"

Seufz... wollte ich mich nur mal ausheulen. Dieses Mann gehört auf jeden Fall zu der Sorte Messi, die definitiv keine Hilfe WOLLEN, und für die es schwerer ist, wenn sie verstanden werden, denn dann kann man es nicht mehr abblocken. Da wird lieber die Realität verbogen bis zum geht nicht mehr. Einer meiner Fehler war nun tatsächlich gewesen ihm klar zu machen, dass es mir genauso geht, und zum Dank werde ich von heute auf morgen verlassen?!

Was sagt Ihr dazu?

Astarte


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