Re: Wochenstruktur (Allgemein)

Katta, Donnerstag, 03.02.2011, 11:44 (vor 5073 Tagen) @ Lisa Suisse

Hallo Lisa,

Zeiteinteilung fällt mir auch unendlich schwer und obwohl ich mit Teilzeitjob eigentlich viele Freiheiten habe,
komme ich nicht gut zurecht.
So ein Termindruck von "außen" ist für jemanden mit schlechtem Zeit- und Prioritätengefühl ein wichtiges Stück Struktur.
Diese Struktur selber bauen ist für mich immer noch gaaanz schwer.
Ich kann jetzt manchmal nicht glauben, daß ich mal einen Vollzeitjob als Alleinerziehende mit Kind geschafft habe.
Gut damals hatte ich auch immer das Gefühl, ich schaffe es nicht, aber im Nachhinein betrachtet, lief vieles besser als jetzt, wenn es auch sehr kräftezehrend war.

Eine grobe Wochenstruktur versuche ich aber einzuhalten.
Meine Job-Zeiten kann (und muß!) ich mir selbst einteilen, 2-3 Tage pro Woche. Da gibt es immer mal Überraschungen, wenn etwas zeitnah gemacht werden muß oder ich eine Kollegin vertreten muß.

Wochenroutinen wie z.B. "Montag-Putztag, Dienstag-Papiertag" habe ich aufgegeben - bei uns ist kein Montag wie der andere.
Da gibt es Papiersachen, die nicht bis nächsten Dienstag warten können oder Besuch am Montag und schon komme ich ins Schwimmen.

Ich versuche es meistens so:
Montag früh, wenn alle ausgeflogen sind (Schule, Arbeit) gehe ich mit einer Liste rum und schreibe auf, was ich erledigen muß /möchte.
Dann verteile ich die Aufgaben schon vorher auf die Wochentage, bzw. Zeiten, die noch frei sind.
Wenn etwas dazwischenkommt, wird die Aufgabe auf den nächsten Termin verschoben.

Einen bösen Streich spielt mir immer wieder mein verkorkstes Prioritätengefühl.
Immer wenn ich etwas nach Termin erledigen will, schiebt sich irgendein Gedanke davor, der mir dann viel dringender erscheint.
Irgendso ein kleines Teufelchen, das sagt, du willst die Küche putzen?
Die Zimmerpflanzen sind doch viel dringender dran und hast du eigentlich wirklich alle Rechnungen bezahlt?
Dann kreiseln die Gedanken mal hier und mal da und ich flattere hin und her.

Dann versuche ich wenigstens, mich nicht darüber zu ärgern und mache alles wie es mir gerade einfällt, damit ich wenigstens etwas schaffe.
Hinterher sehen die Blumen toll aus, der Schreibtisch völlig durcheinander, weil ich zwar alles bezahlt habe, aber nach etwas anderem gesucht habe.
Wahrscheinlich ist der Spiegel im Bad blitzblank, die Küchenspüle auch, aber der Rest
Also wie du siehst, kann ich dir keinen wirklich guten Tipp geben, nur dir viel Gelassenheit wünschen, wenn die Dinge sich anders entwickeln als geplant.

Liebe Grüße, Katta


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