re: kann deine verzweiflung nachvollziehen (Angehörige)

Almut, Mittwoch, 22.01.2003, 18:56 (vor 7765 Tagen) @ Hilde

hallo hilde,

es ist wirklich ein dilemma, in dem du dich befindest und es ist immer eine sehr große seelische belastung, untätig zuzusehen, wie jemand in sein unglück rennt.

es ist auch ein wertekonflikt: einerseits das selbstbestimmungsrecht des menschen zu achten und andrerseits zu sehen, dass ein menschenunwürdiges leben und wohnen schon lange nicht mehr stattfindet bei deinem vater.

dazu kommt die gefahr von "amtlicher" seite: entmündigung, zwangsräumung, einweisung in ein heim oder in die psychiatrie.

man kann zwar andere menschen nicht ändern, aber manchmal ändern menschen ihr verhalten, wenn sie dazu gezwungen sind.

ich würde mich über die gefahr der behördlichen eingriffe informieren und diese infos deinem vater zeigen. dann kann er selbst entscheiden, ob er das risiko eingeht.
im zweifelsfall, also bei absoluter uneinsichtigkeit oder nichterkennen der gefahr, würde ich es wohl auch so handhaben wie du und zumindest für eine grundhygiene in der wohnung sorgen, um gesundheitliche gefahren und eine zwangsräumung zu verhindern.
aufräumen würde ich dabei nicht, sondern nur organischen müll beseitigen sowie ein minimum putzen.

lg
almut


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