Re: Liebe bedeutet nicht Selbstaufgabe (Angehörige)

Almut, Dienstag, 12.12.2006, 19:05 (vor 6356 Tagen) @ Pure

hallo pure,

Uff.....das saß-aber ganz gewaltig.

meinst du jetzt mein kurzes posting oder eher die schilderung von kastanie?

Wäre ich in ihrer Situation, so würde ich zwar getrennt leben wollen-zunächst zumindest (auch wenn es eben sehr lange dauern würde), aber ich würde doch nicht sofort die Beziehung hinschmeißen!

du bist aber nicht in der Situation. Eine Beziehung besteht eben nicht darin, dass einer quasi der Co-Abhängige ist. Wenn sich der junge Mann noch nicht mal 2 Wochen anpassen konnte, dann kann er es erst recht nicht für länger. Es wird wahrscheinlich alles nur noch schlimmer werden.

Ich finde es gut, wenn man sich dann trennt, wenn man es noch kann, anstatt durch Liebe, Aufoferungsbereitschaft, Selbstaufgabe und Zermürbung hinterher gar nicht mehr die Kraft zur Trennung zu haben. Ich finde es eher unverantwortlich, jemandem dann etwas "von schwere Zeiten gemeinsam durchstehen"zu erzählen. Darum geht es doch nicht! Der Mann hat ja nicht eine schwere körperliche Krankheit oder einen anderen Schicksalsschlag zu verkraften, bei dem man ihn nicht allein lassen soll, sondern er ist doch offensichtlich überhaupt noch nicht in der Lage,eine Beziehung einzugehen und auf die Bedürfnisse eines anderen einzugehen.

Liebe ist ein starkes Gefühl und ein schlechter Ratgeber! Es geht auch darum, sich selber genug zu lieben und zu achten und sich nicht so etwas zuzumuten. Denn die Beziehung kann sich doch letztlich immer nur ihrer Wohnung abspielen, wo er sich dann ins gemachte Nest setzt, oder außerhalb beider Wohnungen.

Es gibt doch genug traurige Beispiele auf dieser Seite, wo Angehörige jahrelang leiden und die Beziehung aber nicht mehr lösen können. Umso erfreulicher, wenn jemand noch so früh den Absprung schafft!


Grüße
Almut


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