Re: @Pure (Messies und Nichtmessies) (Angehörige)

Pure, Donnerstag, 21.12.2006, 11:26 (vor 6347 Tagen) @ Almut

Hallo Almut!


Um es kurz zu machen: Ich denke unsere Meinungen sind ziemlich ähnlich! :))

Deine Erläuterungen sind logisch und daher brauche ich dem auch nichts mehr hinzuzufügen. Ich wünsche Dir ein frohes Fest!

Alles Gute,
Pure *heute noch die Weihnachtskarten fertig schreiben will* :)))))))

hallo pure,

auch wenn die sache jetzt schon entschieden ist, möchte ich doch noch auf deine fragen antworten, da es ja auch ein allgemeines problem vieler angehöriger ist.
Hm, ich versuche mal meinen Beitrag zu erklären.
"Also, ich verstehe ein "Messie-sein" als Krankheit, oder liege ich da jetzt völlig falsch? Wenn ja, dann kläre mich gerne weiter auf (ist nicht ironisch oder blöde gemeint sondern völlig neutral gemeint)."
das ist schwer zu sagen, finde ich. viele der sog.ADS-Messies sehen sich ja nicht als krank, sondern nur als anders.
daneben gibt es messies, die durch bestimmte ereignisse psychisch krank geworden sind (depressionen, zwänge, ängste, erschöpfungszustände) und das messieverhalten ist dann nur ein symptom von vielen, allerdings ein ziemlich deutliches.
dann gibt es noch die persönlichkeitsgestörten, die sich weder krank noch behindert noch anders fühlen, sondern die sich einfach ausleben und ihrer umwelt ihr verhalten zumuten.

"Du hast ja geschrieben, dass es nicht so ist, dass er eine schwere körperliche Krankheit oder einen Schicksalsschlag hinter sich hätte: Hm, aber es handelt sich doch bei ihm um eine psychische Krankheit, oder? Sollte der Partner einem dann nicht helfen? Zumindest es versuchen (und das nicht nur für 2 Wochen)?"
wenn eine krankheitseinsicht besteht und der wunsch, gesund zu werden, ebenso, dann wäre es etwas, worüber man nachdenken sollte. allerdings sollte man als angehöriger auch in diesem fall die grenzen der eigenen belastbarkeit abschätzen.
"Es wäre ja keine Selbstaufgabe, wenn sie nicht mit ihm zusammen wohnt. Sie könnte sich doch für einen Mittelweg entscheiden und sehen was passiert: also schauen, ob der in seinem Zimmer in der Wohnung seiner Eltern alles aufgeräumt wird. Schließlich kann es ja tatsächlich so ein, dass er selbst Angehöriger ist-in dem Sinne, wie Chris es geschrieben hat: Seine Eltern könnten Messies sein und er kennt es eben nicht anders. Wenn das der Fall ist, dann würden 4 Wochen auch nicht ausreichen um alles zu ändern.
Und nein, ich bin nicht in ihrer Situation, war aber für über 3 Jahre in einer derartigen Situation, also denke ich schon, dass ich weiß was das bedeutet."
Solche dinge sind immer schwer zu beurteilen.ich bin wirklich nicht dafür, psychisch kranke im stich zu lassen, doch denke ich, dass angehörige in vielen fällen überfordert sind. und es kommt auch auf die art der krankheit an. bei süchtigen, alkoholikern, messies und persönlichkeitsgestörten leiden die angehörigen offenbar erheblich mehr als die betroffenen selbst.
da muss der angehörige darauf achten, nicht selber krank zu werden.
"Natürlich soll sie sich selber genug lieben! Allerdings hat es ja bis zum Tag X -der Einzug des Freundes bei ihr auf Probe- mit der Beziehung geklappt. Bis dahin war ja anscheinend von diesen Problemen nicht die Rede, außer der Tag, an dem sie die Wohnung seiner Eltern gesehen hat. Die Wohnung seiner Eltern kann jedoch nicht maßgeblich sein, da ich nicht glaube, dass er den Zustand dort alleine zu verantworten hat."
inzwischen sind ja noch andere gravierende dinge ans licht gekommen, wie das mit der verschwiegenen tochter. das findest du ja, genauso wie ich, auch nicht mehr akzeptabel.
"Manchmal muss man auch den Ball flach halten. Mein Freund futtert mir zeitweise auch den Kühlschrank leer oder räumt nicht auf: Da gibt es dann eben eine konsequente Standpauke und der Rest kommt von selbst. Soll heißen: Er bewegt seinen süßen Hintern Richtung Putzschrank und schnappt sich nen Lappen bzw. den Staubsauger, nimmt dann das Leergut und geht zum Supermarkt. Im übrigen ist das ja vielfach so, dass ein junger Mann nach Auszug aus dem Elternhaus erst einmal richtig schlampig ist. *lach* Männer brauchen manchmal einfach klare Ansagen und nicht dieses ganze Geschwafel drumherum."
da hast du sicher recht!
"Man kann ja nicht immer von Messie reden. Vielleicht ist er ja auch gar kein Messie. Das sollte doch wohl erst einmal abgeklärt werden. Es geht doch beim Messiesein nicht nur darum nicht aufzuräumen sondern wohl eher darum nichts wegwerfen zu können, weil alles noch einmal verwertet werden könnte und alles als kostbar angesehen wird bzw. jede Handlung als schwer empfunden wird."
so sehe ich das auch. ich denke auch, dass er nicht unbedingt messie sein muss, sondern einfach ziemliche charakterfehler hat.
"Ich will gar nicht wissen, in wievielen Haushalten der Mann nichts macht-sind das deshalb alles Messies? "
nein.
viele grüße
almut


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