Re: Tag 12 der Entgiftung ((M)Essies)

Schlumpfine, Sonntag, 08.08.2004, 14:17 (vor 7206 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Mit-(M)Essies,

da ich mein defektes Modem teilweise als "Wink des Himmels" ansehe, wende ich wenig Aufmerksam und Energie darauf, selbst wieder online zu kommen und sende heute ein weiteres kurzes Lebenszeichen von fremdem PC:

1.) Die Kopfschmerzen sind weg, ebenso die anderen körperlichen Entzugssymptome wie Kreislaufschwäche, Schweißausbrüche und Alpträume.

2. Die seelische Erleichterung ist fast nicht zu beschreiben: Einerseits ist das Gefühl quälender Aussichtslosigkeit besiegt und andererseits sind die stoffinduzierte Lethargie, depressive Grundstimmung und die extremen Stimmungsschwankungen sehr stark zurückgegangen. Ich fühle mich sehr klar und wohl.

3. Mein Körpergewicht und mein Körpergefühl verändern sich spürbar. Mein BMI ist deutlich unter 45 und meine Kondition erlaubt mir Leistungen, an die ich noch vor zwei Wochen nicht zu denken wagte.

Gesunde, normalgewichtige Menschen mögen diese Leistungen nicht als solche wahrnehmen, aber ich spüre, wie ich in Minischritten auf dem Weg der genesung voranschreite.

Liebe Airam, wenn Du die Hosen noch nicht versandt hast, behalte sie bitte, ich schrumpfe mit -200 bis -300 g pro Tag rasant zurück in Größe 54 - und in dieser Größe habe ich sehr viele schöne Kleidungsstücke.

Liebe Odille, ich lebe seit nunmehr 12 Tagen (d. h. seit dem Tag, nachdem ich SuperSizeME im Kino sah) alkohol-, zucker- und weißmehlfrei. Obwohl ich mich - da dem Süßen nie sehr sehr zugeneigt - nie den körperlich abhängigen Zuckersüchtigen (von denen ich schon gehört und gelesen hatte) zugerechnet hatte, wurde mir beim Sehen des Films klar, dass die Mischung aus Weißmehlprodukten (Burgerbrötchen, Dönertaschen, Pizza, Pasta & Co.) mit ihren salzig-würzigen Fettfüllungen und akuter Einschränkung der körperlichen Aktivität bei mir zu denselben körperlichen und seelischen Symptomen geführt hatte, wie Morgan Spurlock sie nach wenigen Wochen ausschließlicher Fast-Food Ernährung bekam.

Seitdem ich das Zeug konsequent meide und den ersten Entzug mit Hilfe von viel Wasser, Sauerstoff (=Bewegung) und Ruhe glücklich überstanden habe, bin ich frei von quälendem Essdruck, von Migräneattacken, Antriebsschwäche und depressiven Verstimmungen. Die bewegung ist kein Angang mehr, der vom iS gebremst wird sondern ich spüre das Bedürfnis nach Sonnenschein und Frischluft geradezu körperlich. Derzeit nutze ich dazu die kühlen Morgen- und Abendstunden. Der Hund ist begeistert.

Ich esse mich dreimal täglich an vollwertiger, mineral- und vitaminreicher Nahrung richtig satt (unter schnöder Missachtung der Montignac'schen Trennregeln), zähle auch nicht mehr jeden Tropfen Pflanzenöl (meide aber tierische Fette und gehärtete Öle ebenso konsequent wie isolierte, raffinierte Zucker, Stärke, Weißmehl und Alkohol) und erfreue mich an meiner täglich zunehmenden Lebensqualität, -kraft und -freude.

Danke für alle Eure ausführlichen und lesenswerten Beiträge - ich gehe darauf erst wieder ein, wenn ich in Ruhe am eigenen PC tippen kann.

Hier für diesmal wieder Schluss, ich möchte auch diese Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.

Schlumpfine