Re: Donnerstag, Wiegetag - war offline ((M)Essies)

Schlumpfine, Montag, 15.06.2009, 14:03 (vor 5432 Tagen) @ Schlumpfine

Liebe Mit-(M)Essies,

donnerstags stelle ich mich normalerweise auf die Waage.
Meine Bilanz sieht (gekürzt) bisher so aus:

01.01.2009 - BMI 47,0 - Kfa 55,8% - 52,9 kg Üpf
05.02.2009 - BMI 47,2 - Kfa 55,7% - 52,9 kg Üpf
05.03.2009 - BMI 46,9 - Kfa 55,6% - 52,5 kg Üpf
02.04.2009 - BMI 45,4 - Kfa 55,2% - 50,1 kg Üpf
30.04.2009 - BMI 44,1 - Kfa 54,7% - 47,9 kg Üpf
28.05.2009 - BMI 43,4 - Kfa 54,2% - 46,4 kg Üpf
04.06.2009 - BMI 43,9 - Kfa 54,3% - 47,1 kg Üpf pms
11.06.2009 - BMI 43,6 - Kfa 54,3% - 46,8 kg Üpf

Nun ist er passiert - der erste Rückschlag seit Anfang des Jahres.
Die grauen Haare sprießen derzeit schneller als der Friseur mit Färben nachkommt.
Und im Gefolge prämenstrueller, depressiver Verstimmung und schlimmer Sorgen um mein Kind bin ich auch wieder dem zwanghaften Überessen verfallen.

Ich will das Kind jetzt nicht anprangern, aber es hat in mir meine schlimmsten Alpträume als Überlebende sexueller Gewalt getriggert: Von nachmittags um 14 Uhr bis abends um 22 Uhr blieb ich ohne jedes Lebenszeichen meiner hübschen und unternehmungslustigen Vierzehnjährigen. Dabei haben wir die feste Vereinbarung, dass ich normalerweise weiß, wo und mit wem sie unterwegs ist und dass sie entweder um 19 Uhr zum Abendessen pünktlich hier ist oder mir rechtzeitig (bis etwa 18:30 Uhr) mitteilt, wo sie sich aufhält sowie wann und wie sie (statt um 19 Uhr zu Essen) nach Hause zu kommen gedenkt.

Nachdem ich halb wahnsinnig vor Sorge sämtliche Freundinnen und Freunde durchtelefoniert hatte, erreichte ich sie endlich um 21:50 Uhr auf dem Mobil-Telefon einer Nachbarstochter. Ihr eigenes hörte ich im Kinderzimmer, wenn ich versucht hatte, sie anzurufen.

Die meisten Teenager-Eltern finden soetwas wahrscheinlich total normal und freuen sich, wenn ihre halbwüchsigen Söhne und Töchter überhaupt noch zuhause übernachten ... aber bei uns ist es eben so, dass ich selbst als Kind und Jugendliche schlimme Erfahrungen gemacht habe und deshalb jedes Verschwinden eines Kindes von meinem mütterlichen Radarschirm in mir grausame Fantasien auslöst.

Und diese Fantasien habe ich - wie gehabt - mit einem Fressanfall erster Güte bekämpft.

Es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass ich in diesem Bereich niemals so gelassen oder ggf. auch ärgerlich über die fehlende Disziplin wie andere Eltern sein werde, sondern dass mich solche Ereignisse trotz aller Therapien in einen panischen Zustand am Rande des Wahnsinns versetzen. Und dass "Wahnsinn" bei mir immer noch mit "Fressdruck" einher geht.

Jetzt könnte ich mir selbst ein Monogramm in den Hintern beißen - denn natürlich wird gar nichts (egal wie schlimm es auch sein mag) dadurch besser, dass ich außer der Sorge um mein Kind auch noch ein schlechtes Gewissen und ein paar Pfund mehr auf den Hüften habe. Trotzdem ist es jetzt passiert und ich finde es schwierig, damit umzugehen.

Seit meinem Höchststand im vergangenen Sommer wiege ich heute 12,8 kg weniger!

Das spüre ich sehr deutlich, besonders beim Treppensteigen und ähnlich schweißtreibenden Aktivitäten.
3,4 BMI-Zähler, 1,5 Prozentpunkte Fettanteil und 6,1 kg Übergewicht konnte ich seit Anfang diesen Jahres loswerden.

Mit diesem Ergebnis bin ich trotz allem sehr zufrieden!

Weiterhin wünsche ich mir noch mehr Gelassenheit im Umgang mit den auf Dauer unvermeidlichen Stillständen, die mein Körper zwischendurch braucht, um ein neues Gleichgewicht zu finden. [image]

Uns allen einen schönen Start in die neue Woche wünscht
[image] Schlumpfine [image]


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