Re: Kein Spiel Beate, (Angehörige)

Beate, Freitag, 02.08.2002, 17:08 (vor 7937 Tagen) @ Marnia

Liebe Marnia,

danke für Deine ausführliche Antwort, hat mich sehr gefreut, Deine Rückmeldung, ich fühle mich verstanden, das tut gut!

Wir reden über das Messieproblem oder besser gesagt, ich bin diejenige, die es immer wieder anspricht. Von seiner Seite kommt da wenig.
Ja und dann sieht es so aus wie bei einem Alk, der noch trinkt. Er sagt, wie sehr er darunter leidet und macht auf meinen Druck hin tonnenweise Pläne, fängt an in einem Eckchen zu räumen (oder besser gesagt, umzuschichten). Die energie dafür reicht allerdings nur für einen Tag und dann kommt der alte Trott. Die vielen Pläne und vorhaben kommen nicht zur Umsetzung.
Ich kann nur sehr schwer verstehen, daß man für die Entscheidung einen Stapel Zeitungen auszumisten, ein ganzes Wochenende braucht, da ich das Problem nicht habe.
Ich kann allerdings verstehen, wie schwer es ist, seine Verhaltensweisen zu ändern, da ich selber einem suchtmittel verfallen war und heute ganz gücklich bin über mein Stück Genesung.

Was mir so stinkt und mich verletzt ist, daß das Messieproblem mit allen verbunden Symptomen (Depressionen, ständige Müdigkeit, Unpünktlichkeit) so sehr im Vordergrund steht. Es geht in erster Linie um seine Gefühle und kaum um meine. Da hängt die Waage schief.

Ich habe oft das Gefühl, ich steh vor einer Wand mit dem Namen Mess.

Ich habe ihn sehr lieb, sonst wäre ich wohl schon weg. Wenn ich ganz in meiner Mitte bin, kann ich sehr gelassen mit dem Mess umgehen. Durch seine ganz geringen Fortschritte und die vielen Rückschläge habe ich allerdings kaum noch Gelassenheit.
Wichtig für mich ist nun, mich in meinen Auszeiten, um mich zu kümmern und das Messieproblem in den Hintergrund zu stellen.

Was mich verrückt macht ist, das die Beziehung immer wieder in Frage steht und ich nicht zur Ruhe komme. Ich möchte mich auch mal entspannen und mich fallen lassen dürfen. Ich fühle mich oft unter Druck gesetzt, die Starke sein zu müssen. Mir fehlt so der ruhende Pol im Leben und das werde ich wohl kaum auf die Dauer aushalten.

Liebe Grüße
Beate