Falsche Frage (lang) ((M)Essies)

Helga-Maria, Freitag, 15.04.2005, 23:39 (vor 6957 Tagen) @ almut

so unrecht hat mala nicht, denn der jojo-effekt tritt besonders beim schnellen abnehmen auf.

Das ist wohl wahr, aber nur die halbe Wahrheit.

ich würde aber gerne genaueres darüber wissen, denn es gibt ja anscheinend methoden, bei denen dieser effekt nicht mehr auftritt.

Stimmt. Der Jojo-Effekt kann nicht mehr auftreten, wenn der Körper keinen Mangel verspürt, denn dann muß er nicht für schlechte Zeiten Vorsorge treffen. Kalorienzählen führt aber immer zu einem Mangel, weil man mit dem Essen aufhört, bevor ein natürliches Sättigungsgefühl auftritt. Daher kann ich Dir die Frage nach der Kalorienzahl nicht beantworten.

Abnehmen funktioniert auf Dauer nur, wenn eine lebenslange Ernährungsumstellung erfolgt. Und wer will schon ein Leben lang Kalorien zählen? Du wirst mir zustimmen, wenn ich behaupte, daß es bei gleicher Zahl an Kalorien einen himmelweiten Unterschied macht, ob die Zahl durch Zufuhr von Gummibärchen und Keksen oder durch Obst und Gemüse zustande gekommen ist. Im übrigen ist der tatsächliche Kalorienverbrauch nicht meßbar, weil er sowieso individuell verschieden ist und sich eh Tag für Tag ändert.

Außerdem ist Kalorienzählen schlecht für die Psyche. Ich habe mal von einem Experiment gelesen, wo die eine Gruppe von gesunden Nahrungsmitteln soviel essen durfte wie sie wollte. Die andere Gruppe bekam dann die Vorschrift, nur soviel Kalorien zu sich zu nehmen, wie Gruppe 1 tatsächlich verbraucht hatte. Gruppe 2 hatte durch die Beschränkung das Gefühl, noch nicht satt zu sein und nahm zu.

Der Körper läßt sich nicht "verarschen". Und das ist auch gut so, denn er ist ein wahrer Überlebenskünstler, der es sogar schafft, seinen Grundumsatz so weit herabzuführen, daß er mit fast null Kalorienzufuhr noch zunehmen kann.

Meine letzte kalorienreduzierte Diät hatte ich vor 17 Jahren, mit Jojo selbstverständlich. Ich hatte damals keine Ahnung von den Zusammenhängen und hatte aus dem Gefühl heraus entschieden: "So was machst Du nie wieder!"

Da ich nun Mitte letzten Jahres von Größe 44 auf 46 zusteuerte, dachte ich mir, irgendetwas muß sich tun. Airam brachte mich auf die Idee, es mit Montignac zu probieren. Ich war sehr skeptisch und hatte mich zuerst theoretisch schlau gemacht. Schließlich stand Montignac lange Zeit in der öffentlichen Kritik. Ende des Jahres hatte ich durch intensive Beschäftigung mit der Methode herausgefunden, daß sämtliche Kritikpunkte sich auf Dinge bezogen, die Montignac so nie gesagt hatte, d.h. mein Eindruck wurde immer größer, daß die Kritiker sich nie intensiv damit auseinandergesetzt hatten. Kurz: Ich hatte keine Nachteil der Methode finden können.

Denn was spricht dagegen, sich gesund zu ernähren und immer satt zu sein? Die Methode beruht auf dem Verzehr von sehr viel Obst, Gemüse, guten Kohlehydraten, gesunden Fetten und dem Verzicht auf Zucker und denaturierten Kohlehydraten. Wie Airam es ja schon oft erwähnt hatte, überschneidet sich Montignac in vielen Punkten mit der Vollwertküche.

Ich habe mit der Methode in vier Monaten 10 Kilo abgenommen ohne ein einziges Mal Hunger gehabt oder Kalorien gezählt zu haben. Der Geschmack hat sich im Laufe der Zeit so verändert, daß mir "normale" Süßigkeiten, Kuchen etc. überhaupt nicht mehr schmecken, eine gute Voraussetzung, um ein Leben lang so weiter machen zu können.

Sicher ist dies nicht die einzige Methode, nach der man abnehmen kann. Ich wollte auch keine Werbung machen, sondern Deine Frage beantworten. Egal, welche Methode gewählt wird, wichtig ist, daß nicht mehr länger versucht wird, den Körper in eine Mangelsituation zu treiben, auf die er notgedrungen mit gedrosseltem Grundumsatz und Jojo-Effekt reagieren muß, um zu überleben. Wie ich Dir oben beschrieben habe, kann dieser Mangel sogar unabhängig von der Kalorienzahl durch psychische Aspekte ausgelöst werden.

[image] Helga-Maria

PS: Inzwischen bin ich auf Größe 40/42! [image]


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