Plan für Freitag _ Selbstfürsorge_Lektüre -> Epiktet (Allgemein)

Giovanni @, Sonntag, 15.11.2020, 13:40 (vor 1270 Tagen) @ Ruth*

Hallo Ruth,

ich habe mir mal die Thesen von Rolf Dobelli in dem von Dir gefundenen NZZ-Artikel für meine eigenen Zwecke zusammengefasst (danke vielmals übrigens dafür!):

1. Es lohnt sich nicht zu jammern (ist dem Problem egal).
2. Unwissenheit (Buffets "too hard") muss akzeptiert werden.
3. Innerliche Distanz zum Problem ist zielführend.
4. Großzügigkeit ist immer dann angesagt, wenn etwas außerhalb unserer persönlichen Kontrolle liegt.
5. Es gibt immer noch Probleme (Krisen, Katastrophen), die schlimmer sind als die aktuell uns betreffenden.
6. Der Tod ist jedem gewiss, nicht nur den Opfern von COVID19.
7. Die derzeit eingeschränkten Möglichkeiten bzgl. unserer Freizeit bieten auch Chancen im Bezug auf das Wesentliche.

Mir fällt auf, dass diese Erkenntnisse (ohne jetzt etwas von Seneca zu kennen) inhaltlich exakt so auch von einem anderen Großmeister der Stoa namens Epiktet in seinem "Handbüchlein der Moral" stehen - ich lese es gerade, komme aber nur seeehr langsam voran, da ich bei jeden Absatz erst mal nachdenken muss. Das ist schon schwere Kost - Philosophie eben. Ein Eindruck von Epiktets Thesen findest Du hier: https://de.m.wikiquote.org/wiki/Epiktet . Am meisten beeindruckt hat mich seine Überzeugung, dass aller Besitz und auch alle Beziehungen zu anderen Menschen nur geliehen sind - dann fällt der Gedanke auch leichter, sich vorzustellen, dass das einmal nicht mehr da sein wird. Und vielleicht ist das für uns Messies ja auch eine schöne gedankliche Eselsbrücke hin zu dem Ziel, den wegen irgendwelcher Ängste gehorteten Besitz loslassen zu können?

Gruß von Giovanni


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