Messie- Neuling (Angehörige)

Lilly, Mittwoch, 11.06.2003, 16:18 (vor 7596 Tagen)

Hallo !


Meine Mum ist, so wie ich mich grade durch verschiedene Infos, Beschreibungen und Briefe von anderen Betroffenen, schlau gemacht habe, höchstwahrscheinlich auch ein Messie.

Sie sammelt .... hmm, eigentlich alles, ob das nun Schubladen voll alter Briefmarken, Fotos oder KrimsKrams ist. Ob das Klamotten im Überfluß sind - egal, ob sie passen oder gebraucht werden, irgendwann kann man es schon gebrauchen.
Man kann bei meinen Eltern zu Hause keine Schranktür aufmachen, ohne Angst, das einem das Chaos auf den Kopf fällt, in keine Schublade auch nur ein fitzelchen Papier bringen, weil vollgestopft mit allem möglichen. Die Küche ist das reinste Chaos, man hat nicht einmal den Platz, sich einen Kaffee aufzubereiten, geschweigedenn, die alte Filtertüte zu entsorgen.

Vor drei Wochen musste meine Mum dann wegen einer OP ins Krankenhaus und mein Dad musste Ihr versprechen, nichts wegzuwerfen. (Solche Hau- Ruck Aktionen gab es bei uns schon öfters!)

Er hatte natürlich keinen anderen Ausweg gesehen, als diese Chance zu nutzen, was meiner Meinung nach viel zu radikal ist. Aber verstehen kann ich Ihn irgendwie - er versucht seit Jahren, dagegen anzukämpfen. Aber ich weiß auch, wenn in unseren Augen die weggeworfenen Sachen "Müll" waren, Ihr haben sie etwas bedeutet.

So, da nun nach dieser Aktion der Haussegen nicht nur schief hing, sondern (meiner Meinung nach die Ehe ganz arg auf Kipp steht), habe ich - mal wieder - einen versuch unternommen, zu helfen.
Früher habe ich es mit reden und aufräumen helfen versucht. Da die Streitereien bei meinen Eltern aber immer schlimmer werden und sich gar nichts ändert (im Gegenteil, ich finde, der gegenseitige Respekt und die Achtung, die Basis einer jeden Beziehung sind, sind schon gar nicht mehr vorhanden!),haben wir ein gemeinsames Gespräch versucht.

Ich war sehr ehrlich und habe kein Blatt vor den Mund genommen. Ich habe gesagt, Sie hätten 3 Möglichkeiten:

1. so weitermachen wie bisher und daran kaputtgehen
2. sich trennen und meine Mum sammelt fleissig weiter .3. eine gemeinsame Terapie, wo wir Kinder helfen und unterstützen, wo und wie wir können.

Mein Dad sah es als letzten Strohhalm und war gleich einverstanden, meine Mum hat ein wenig gezögert und ich habe Angst, das Sie nur Ihrer Ruhe willen zugestimmt hat.

Eingesehen, das Ihr Haushalt "nicht normal ist" hat sie, aber ich weiß nicht, ob der Wille wirklich da ist, etwas zu ändern ?!?!

Bitte gebt mir einen Rat - war es der richtige Weg, meint Ihr, wir haben so Chancen ??
(Kommt so vielleicht auch automatisch ein Heilungseffekt der Beziehung durch die Terapie in Betracht ? Denn Ursache ist das auf jeden Fall dafür.)

Vielen Dank für´s lesen und eventuell wertvolle Tipps,

Lilly !!"


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