Re: Komme mit dem Messie-Syndrom meines Freundes nicht klar (Angehörige)

Heidi, Freitag, 18.01.2008, 17:13 (vor 5967 Tagen) @ Gabi

Hallo Gabi!
Ich glaube, dass Dein Freund ein Messie ist, ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs. Für mich ist die Kernfrage, um die Dein Posting kreist (und somit auch Deine Gedanken):
Auch, weil die Frage ist.. ist er ein PARTNER? Hat das eine Zukunft?
Könntest Du zur Zeit sagen, dass Du diese Fragen (insbesondere die erste) unumwunden mit "ja" beantworten würdest, wenn er sein Messie Problem (auf der materiellen Ebene) lösen würde ? Mir scheint, die Antwort lautet nein.
LG Heidi


Hallo Heidi, wenn ich ehrlich bin, unumwunden wohl nicht. Auch, wenn ich meinen etwas chaotisch geratenen Thread selbst so durchlese. In einigen Dingen aber schon.. ich habe ein Haus und Pferde/Hunde, finanziere das alles und bin teilweise ganz schön überfordert. Er nimmt mir alles mögliche ab, kümmert sich, nimmt mich in den Arm, steht immer hinter mir und stärkt mir den Rücken. Das tut natürlich schon sehr gut. Aber es ist halt immer dieser Zweifel ob der Glaubwürdigkeit seiner Gefühle da. Ich stelle halt diese Verlustängste fest (die ich auch habe, seit der Beziehung zu ihm aber schon sehr verstärkt), dann seinerseits fehlendes Verantwortungsbewusstsein für sein Leben und seine Zukunft bzw. überhaupt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder Prioritäten zu setzen. Das, was hinter diesem Messie-tum steckt ist alles sehr komplex und schon meiner Meinung nach ein grosses Problem. Für mich. Ich kann gar nicht erklären, wie sehr mich die Verzweiflung so langsam packt.

Hallo Gabi!

Jetzt hast Du auch seine Stärken sehr nachvollziehbar dargestellt. Aber, findest Du es nicht selber schade, dass Du nach nur 7 Monaten folgendes denken musst:
Zitat: ... es ist halt immer dieser Zweifel ob der Glaubwürdigkeit seiner Gefühle da
Ich denke, die Sicherheit über die Gefühle könnte oftmals vieles auffangen... Aber diese fehlt Dir.

Weiterhin schreibst Du:

Zitat: ... dann seinerseits fehlendes Verantwortungsbewusstsein für sein Leben und seine Zukunft bzw. überhaupt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen oder Prioritäten zu setzen
Grade das Unvermögen Prioritäten zu setzen, scheint sich auf Dein Verhältnis ihm gegenüber negativ auszuwirken. Er gibt seine Hilfe gleichermassen nach allen Seiten hin, könnte also seine Kräfte an jmd. verschwenden der ihn Deines Erachtens ausnutzt. In diesen Fällen wirst Du Dich verantwortlich fühlen, seien Kraftreserven wieder aufzufüllen. Selber schriebst Du an anderer Stelle, das er Dir für ihn leid tut.

Aber wenn man jmd. nicht vermitteln kann, wie er seine Situation zumindest verbessern könnte, (und auf lange Sicht keine Besserung abzusehen ist), dann kann Mittleid durchaus in Unmut umschlagen. - So wie es bei Dir zumindest schon teilweise der Fall zu sein scheint. Insgesamt kann ich Dir weder zu- noch abraten. Wichtig ist nur, dass Du weiter auf Deine eigene Sicht der Dinge acht gibst.

LG Heidi


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