Schutzpanzertheorie ((M)Essies)

Helga-Maria, Sonntag, 29.05.2005, 21:38 (vor 6914 Tagen) @ Frieda

Hallo Frieda,

Nein Helga, das finde ich nicht lächerlich. Ich hab das nicht gut formuliert, und kann verstehen, wenn du dich angegriffen fühlst. So war es aber nicht gemeint, es tut mir leid.

Schon o.k. [image]

Und meien Beobachtung ist nun mal, dass sehr schlanke Menschen da am meisten verletzend werden.

Schade, daß Du solche Erfahrungen machen mußtest. Manchmal ist es aber auch nicht böse gemeint, so z.B. bei Kindern. Mein Sohnemann, damals ca. 5, hat mich mal so was von blamiert. Da saß mal eine übergewichtige Frau mit Kleidergröße weit über 50 im Bus, und zwar auf einem 1 1/2-Sitzer. (Das sind die Plätze, die etwas breiter sind als die normalen Sitze, aber nicht so breit wie zwei, Du weißt schon.) Sie nahm natürlich den ganzen Sitz ein. Da der Bus voll war, mußten wir stehen. Da ruft das Söhnchen doch tatsächlich laut in den Bus hinein: "Du, Mama, wenn die Frau da nicht so dick wäre, könnte ich da auch noch sitzen!" Au weia, war das peinlich. Ich dachte die ganze Zeit, was denkt die Frau jetzt von Dir, denkt die vielleicht, Du hättest ihm das beigebracht?

Aber Du meinst wohl eher Erwachsene, die sehr wohl wissen, was Sie sagen. Das habe ich allerdings noch nie erlebt, weder aktiv noch passiv.

Ob Montignacs Ernährung wirklich gesund ist, darüber streiten sich die Gelehrten, soviel hab ich mitbekommen. Wenn es dir damit wirklich gut geht, passt es zu dir -prima.

Weißt Du, wenn man genau hinsieht, erkennt man sehr leicht, daß die heftigsten Kritiker am wenigsten Ahnung von der Methode haben und vermutlich nicht einmal ein Buch gelesen haben. Montignac ist erst kürzlich sogar bei Arte aufgetreten, und zwar in einer sehr seriösen Diskussion über Diabetes. Dort war seine Meinung als Ernährungswissenschaftler gefragt. Von Kritik keine Spur, die Moderatoren waren offensichtlich sehr gut vorbereitet.

Das kann ich nicht nachvollziehen, dieses hinterher erkennen von Gemeinheiten. Entweder trifft mich eine Gemeinheit gleich in der Situation oder gar nicht.

Da ticke ich sehr rational, ich grüble auch äußerst selten darüber nach, wie z.b. der Kollege das gestern gemeint haben könnte.

In meinen Augen war ich damals o.k. und bin es auch heute. Der einzige Unterschied ist, daß ich abgenommen habe. Wenn mir heute einer sagt: "Du warst aber echt dick!", empfinde ich es nicht als Lob, weil das doch aussagt, daß ich in den Augen dieser Person vorher nicht o.k. war, und das nur aufgrund irgendeiner Äußerlichkeit, auf die ich persönlich nie Wert gelegt habe. Also tun mir vergangene Aussagen bezüglich meiner Figur im Nachhinein weh.

Anderes Beispiel: Ich habe einen Uniprofessor, der mich mal sehr schlecht behandelt hat, sozusagen gemobbt. Ich habe es aber nicht gemerkt, alle anderen schon, die haben es mir aber nicht gesagt. Ich dachte, er wollte nur mehr Leistung aus mir herausholen. Folglich habe ich sehr viel gelernt, weil ich dachte, der Mann wolle nur mein Bestes, und bekam plötzlich gute Noten bei ihm. Er war sehr irritiert und behandelt mich seitdem respektvoll. Er hat aber andere Opfer gefunden, und jetzt, als Außenstehende, ist es für mich unverkennbar, was er damit bezweckt. Er will sie aus seinen Kursen rausekeln, das ist alles. Und jetzt plötzlich interpretiere ich seine Aussagen von früher ganz anders und erlebe im Nachhinein so was wie Wut. Ich empfinde es als ungerecht, wenn er mich nur aufgrund besserer Leistungen wie einen Menschen behandelt, andere aber wie Dreck. Und wäre ich jetzt plötzlich wieder schlechter, dann gehörte ich automatisch wieder zum Dreck.

Verstehst Du? Ich will als Mensch respektiert werden, und nicht aufgrund von Äußerlichkeiten wie Aussehen oder Leistung. Das ist es wohl, was mich betroffen macht.

Ich verstehe dich jetzt so: Dein Übergewichtspanzer bewirkte, dass du die Gemeinheit gar nicht wahrgenommen hast. Er wirkte wie ne Schutzschicht.

Ja, so hatte ich es gemeint, aber wenn ich es mit dem Unibeispiel vergleiche, denke ich doch, daß es doch weniger mit einem Schutzpanzer zu tun hatte.

Liebe Grüße,

Helga-Maria


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