Re: Ehefrau eines Messies - bin am Ende meiner Kraft ! (Angehörige)

Helga-Maria, Montag, 05.03.2007, 00:34 (vor 6274 Tagen) @ Violine

Dann wieder gibt es Tage, da verzweifle ich und möchte nur noch flüchten. Aber eigentlich ist es auch MEIN Zuhause.

Nein! Es ist ohne "eigentlich" dein Zuhause!! Jeden Raum für sich allein zu beanspruchen und sich nicht an Vereinbarungen zu halten, überschreitet jedes Maß!!

Er hat bereits (schon seit Jahren) eine Scheune angemietet, die ist ebenfalls belegt...Außerdem hat er auch noch seine alte Wohnung (da diese kaum Miete kostet) und dort steht ebenfalls noch Zeug rum. Noch mehr Raum anzumieten geht finanziell nicht

Nachdem, was du jetzt schreibst, liegt kein Zweifel mehr vor, dass es sich nicht um einen simplen Chaoten handelt, dein Eingangsposting war wesentlich harmloser. Das ist ein extremer Fall von Messietum!

Aber ich selber habe auch schon einen Fortschritt gemacht. Bisher hat er mich, wenn das Thema wieder akut war, nämlich mit Leidensmine gefragt, ob er das alles wegschmeißen soll. Diesmal habe ich ihm geantwortet: Ja, das soll er. Er soll das behalten, was wirklich einen Wert hat oder verkäuflich ist und der Rest - weg damit. Das hat ihn ziemlich verblüfft, denn bislang hat das für ihn immer funktioniert und ich habe klein beigegeben.

Au weia, da scheint noch viel Arbeit vor dir zu liegen! Ich will dir nicht zu Nahe treten, aber das Durchsetzen eigener Interessen und Bedürfnisse scheint nicht deine Stärke zu sein. Aber immerhin ein Anfang und der erste Schritt ist immer der schwerste!! [Oft sind es traumatische Kindheitserfahrungen wie z.B. ständige Demütigungen, wenn ein Mensch sich im Erwachsenenalter selbst so wenig Wert beimisst, dass er unbewusst meint, nicht das Recht zu haben, eigene Wünsche und auch Notwendigkeiten einzufordern.]

Die Sache selbst in die Hand nehmen: Da habe ich Skrupel, denn das sind definitiv nicht MEINE Sachen, ich habe überhaupt keinen Bezug dazu (und fände es im umgekehrten Fall selbst ziemlich unverschämt, wenn jemand mir meine Sachen einfach wegtun würde) und das würde auch meine Kräfte überfordern, denn die (Bananen-) Kisten sind zum großen Teil sehr schwer.

Skrupel? Nun, auch wenn ich deine Einwände verstehen kann, liegt die Unverschämtheit bei nüchterner Betrachtung nicht auf deiner Seite! Ist es etwa keine Unverschämtheit, dir den Raum zum Leben zu nehmen?

Aber natürlich sollst du nicht alles selbst machen, nicht allein aufgrund der Schwere der Kisten. Es ist schlicht und einfach nicht deine Aufgabe, sondern seine!

Deine Aufgabe beschränkt sich lediglich darauf, das, was dir zusteht, auch konsequent einzufordern. Vielleicht nicht alles auf einmal, falls du Skrupel hast, ihn zu überfordern, aber fang mit einem Zimmer an und erweitere deinen Bereich mit der Zeit. Nichts anderes hat er über Jahre hinweg auch mit dir gemacht.

Viel Mut,

Helga-Maria


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