Re: Frage 2 ... Re: . .. zu Zahlen und Mengen ((M)Essies)

Schlumpfine, Mittwoch, 29.04.2009, 09:01 (vor 5479 Tagen) @

>Mir langt ein Blick in den Spiegel oder auf die Waage nicht >Ich brauche "andere Hilfsmittel" , um mir das Ergebnis ,
[quote]bzw. den aktuellen Stand , bewußt zu machen .
[/quote]

Ich auch, liebe Micha.

>Wie handhabt ihr das ?

Ich habe eine Excel-Tabelle, die ich seit vielen Jahren führe und in der neben den Auf-und-Ab's meines Körpergewichts auch wichtige biografische Daten (Trennung, neuer Job, Geburt eines Kindes, Urlaub etc.) verzeichnet sind.

Excel wandelt meine Daten nach meinen Angaben in Grafiken um, wo z. B. in einem Balkendiagramm der untere, rosafarbene Balken den oberen, gelben Balken zu tragen scheint.

Der untere Teil dieser Grafik gibt meine fettfreie Körpermasse, der obere den Körperfettanteil wieder. Beide Angaben in Kilogramm. Diese Bilder helfen mir, zu erkennen, was ich meinem Körper, was ich mir selbst durch die unmäßige Fresserei und das extreme Übergewicht antue.

>Habt ihr zb ein "Muster-Kleidungsstück" in das ihr passen wollt ?
[quote]Oder (be)merkt ihr es am Hosen- bzw. Rockbund der kneift oder "schlappert" ?
[/quote]

Ja. Seitdem ich aus der Klinik zurück bin, trage ich wieder Hosen mit festem Bund. Ca. 1-2 Kleidergrößen kleiner, als zu Beginn des Jahres und 2-3 Kleidergrößen kleiner als letzten Sommer. Seit letztem Sommerbin ich 11,5 kg Körpergewicht losgeworden. Außerdem läuft mein Kleiner jetzt auch längere treppen selbst hinauf und hinunter. Seitdem kommt mir die Wohnung meiner langjährigen Freundin Klamotta (die im dritten Stock wohnt) nur noch halb so unerreichbar vor. Ich trage ohne Kind und mit weniger Üpf fast einen halben Zentner weniger die vielen Stufen hinauf - und das spüren meine Knie, meine Lunge und mein Herz sehr deutlich. Klamotta auch. Weil ich seitdem öfter zu ihr komme.

>Wiegt ihr euch regelmässig ?

Ja.

>Und notiert / vergleicht die Daten miteinander ?
[quote]Schreibt ihr in eine Tabelle , eine Papierliste oder macht eine Zeichnung ?
[/quote]

Ja. S. o..


>Schreibt ihr eure Tagesmengen auf ?
[quote]Also was wurde gegessen bzw. getrunken ?
[/quote]

Nein.

Dennoch plane ich unsere Mahlzeiten. Mein Maß ist "eine Hand voll".
Dieses Maß schafft passende Mengen für große und kleine Esser. Für meinen Jüngsten ist "eine Hand voll" Obst ein Viertel Apfel oder zwei Erdbeeren. Für meine Große ist es gut die vierfache Menge.

Eier, Wurst, Fleisch oder Fisch plane ich je eine Hand voll pro Person und Tag ein.
Milch, Joghurt, Käse etc. eine weitere Handvoll.
Dazu drei Hände voll Kohlenhydrate (Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln etc.) und
fünf Hände voll Salat, Gemüse und Obst pro Tag pro Erwachsenem.

Die Kinder im Wachstum bekommen tendeziell etwas mehr Fett und Eiweiß als wir ausgewachsenen Menschen.

>Rechnet ihr nach Tagesmenge oder Wochen(gesammt)menge ?

Tagesmengen.

>Berechnet ihr Kcal oder Fett-Zucker-Eiweiß-Kohlenhydrat-Menge ?

Letzteres. Aber nur grob überschlagen - s. o..

>Ist die "körperliche Aktivitätsmenge" auch eine "Rechnungsgröße" ?

Ja, auf jeden Fall!

>Welche "Bewegungseinheiten" plant ihr bzw. macht ihr regelmässig ?

Ganz wichtig ist für mich mein Frühspaziergang durch unser Viertel. Er eicht mein Sättigungsgefühl und meine Gelüste für den Rest des Tages. An Tagen, an denen ich nicht spazieren gehe, muss ich auf Süßes, Fettes also hochenergiereiches Essen bewusst verzichten. Wenn mein Körper schon vor dem Früstück eine selbstgesteuerte Rückmeldung von allen Organen über Belastung und Belastbarkeit beim zügigen Gehen im Freien bekommt, ist der Schluss stets derselbe: "ALARM!!! BMI über 40 ist lebensbedrohlich! Alle System sind im roten Bereich!! Gebt mir Wasser und Gurken!! Und bleibt mir bloß mit Fritten und Speck vom Hals! Ich kann mich selbst kaum bewegen und brauche dringend Entlastung!!!"

Das ist dann keine rational gesteuerte Verstandesentscheidung mehr, sondern kommt aus der Tiefe meines geschundenen, überforderten Körpers jeden Tag aufs Neue als "Punkt 1" auf meine unbewusste Prioritätenliste. Das heißt, dass ich für diese Entscheidung - die täglich in jeder Stunde vielfach in zig Einzelentscheidungen wieder abgerufen wird - keine bewussten Kräfte gegen den IS mobilisieren muss, sondern dass mein Sättigungs- und Appetitzentrum autonom entscheidet, dass der Geruch von Bratwurst "Iiieeeh" und die Farben der Paprika oder Wassermelone "Hhhmmm" sind. Dieser wirksame Mechanismus funktioniert bei mir durch einfaches Spazierengehen, 20-30 Minuten durch mein eigenes Viertel in meinem ganz eigenen Tempo morgens vor(!!!) dem Frühstück. Vollgepumpt mit Sauerstoff, Energie und guter Laune fällt mir dann der Alltag an Tagen, die mit diesem Spaziergang begonnen haben, wesentlich leichter, als an Tagen, wo ich nicht dazu gekommen bin.
>
[quote][image]icha
[/quote]

*knuddel* glg [image] Schlumpfine


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